Führungskräfte brauchen feine Antennen

Warum Emotionen-Killer kontraproduktiv sind

12.02.2009

Eine Zeit lang bestand die Gefahr, dass das gesamte Projekt an der Kleiderfrage scheitert - vor allem, weil der Vorstand nicht erkannte, welch emotionale Bedeutung diese für die Mitarbeiter hatte und dass sich hinter dem Ablehnen einer einheitlichen Kleidung grundsätzliche Bedenken gegen das Veränderungsvorhaben verbargen.

Feine Antennen für die Emotionen vor allem ihrer Mitarbeiter benötigen Führungskräfte unter anderem, weil Emotionen im Unternehmenskontext selten offen artikuliert wer-den. Deshalb kann zum Beispiel die Aussage eines Mitarbeiters "Das geht nicht" stets zweierlei bedeuten

- "Das funktioniert aus fachlichen Gründen nicht" und

- "Ich möchte dies aus persönlichen Gründen nicht".

Was zutrifft, müssen Führungskräfte vielfach erst ermitteln. Auch deshalb benötigen sie ein feines Gespür für Menschen, Situationen und Konstellationen, damit sie gewisse Aussagen richtig einschätzen können.

Deshalb sollten Führungskräfte Mitarbeitern eigentlich dankbar sein, wenn diese ihre Emotionen zeigen oder ihnen so signalisieren:

- Achtung, hier sind Emotionen im Spiel. Und:

- Vorsicht, hier müssen bei der Problemlösung Dinge beachtet werden, die ich nicht auf der Rechnung hatte.

Dies erleichtert es ihnen, tragfähige Lösungen zu erarbeiten.

Emotionen anerkennen und würdigen

Deshalb sollten Führungskräfte die Tatsache, dass eine Person emotionale Betroffenheit zeigt, zunächst würdigen und anerkennen. Zum Beispiel mit folgenden Worten: "Ich sehe, dass Sie das Thema sehr interessiert." Oder mit Worten wie "Es freut mich, dass Sie sich so stark dafür engagieren, dass ..." Keinesfalls sollten sie auf emotionale Äußerungen mit Killerphrasen reagieren wie "Regen Sie sich nicht so auf" oder "Lassen Sie die Kirche im Dorf". Denn solche Aussagen verursachen beim Gegenüber schnell emotionale Verletzungen, die nur schwer verheilen. Sie zerstören letztlich das, was sich Führungskräfte von ihren Mitarbeitern wünschen:

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