Warum Firmen die Luft ausgeht

23.11.2005

Erfolgsfaktor Unternehmerpersönlichkeit

Schlechtes Management und mangelnde Führungsqualitäten werden häufig als Insolvenzursache Nummer Eins genannt. So kommt auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Studie für das Bundeswirtschaftsministerium zu dem Ergebnis, dass rund 80 Prozent der Pleiten selbstverschuldet sind.

Danach werden mit Abstand die meisten Fehler bei Absatzplanung (falsche Markteinschätzung) und Finanzierung (zu hoher Fremdkapitaleinteil und nicht fristenkongruente Finanzierung) gemacht. Doch die vermeintliche Hiobsbotschaft hat auch ihre gute Seite. Wenn nur 20 Prozent der Pleiteursachen vom Unternehmer quasi nicht beeinflussbar sind, bleibt im Umkehrschluss ein respektables Handlungsfeld, um Schieflagen rechtzeitig erkennen und beseitigen zu können. Die Möglichkeit, sich gegen vermeintlich Unabwendbares zu wappnen (... der Markt, die schwache Nachfrage, die Billigkonkurrenz aus Fernost) ist offenbar viel größer als bisweilen angenommen.

Auch die Untersuchung der KfW Bankengruppe kommt zu dem Ergebnis, dass es die zentrale Ursache für Insolvenzen nicht gibt. Dies zeigt sich zum Beispiel daran, dass jede einzelne Ursache für sich genommen nur eine geringe Wirkungskraft hat. Erst das Zusammentreffen mehrerer Ursachen, respektive die Kumulierung der Risikofaktoren, führen zur Zahlungsunfähigkeit. Grund genug, die relevanten Faktoren fest im Auge zu behalten. (mf)

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