Profit-Strategie
Mit der Bilanz des abgelaufenen Quartals zeigte sich Möller-Hergt zufrieden. "Es war überhaupt ein gutes Jahr", sagte er. Auch die noch vor einem Jahr stark angeschlagene NT plus hat offenbar die Wende geschafft und ist wieder auf Profit-Kurs.
Profitables Wachstum bleibt nach wie vor sein Credo. Dazu will der Also-Actebis-Chef nicht nur das Dienstleistungsgeschäft ausbauen, sondern weiter an der Kostenschraube drehen.
Der heftige Personalabbau nach der Fusion war eine der Folgen. Wie viele Mitarbeiter insgesamt gehen mussten oder freiwillig den Hut nahmen, darüber habe und werde er sich nicht äußern, stellte Möller-Hergt klar, ließ aber durchblicken: Man spare dadurch einen höheren Millionenbetrag.
Obendrein kostensenkend wirkte, dass der Distributor seine ERP-Systeme von unternehmensweit sechs auf eins reduzierte. Umgekehrt habe es sich ausgezahlt, am dezentralen Logistikkonzept festzuhalten, nach dem Motto so lokal wie möglich, so zentral wie nötig. Die Optimierung von Logistik, IT, Lägerverwaltung und Prozessen habe dazu geführt, dass ihr gesamter Kostenanteil pro Umsatz von früher 0,21 Prozent auf 0,15 Prozent gesunken sei, rechnete der Distributions-Chef vor.
Profitables Wachstum sei obendrein eine Frage des profitablen Produkt-Portfolios. Ob Möller-Hergt angesichts dessen bestimmte Artikel aus dem Sortiment nehmen will, ließ er offen, stellte aber klar, dass Produkte immer auf "Paket-Ebene" analysiert würden, so dass auch an sich unprofitable Artikel an Bord blieben, sofern sie ein wichtiger Teil einer Gesamtlösung sind. Und er betont: "Nein, wir haben keine Kunden verloren."
Seines Erachtens war die Distribution in der Vergangenheit zu stark transaktionsorientiert, (sprich volumen-getrieben) und hat sich auf die Skalierung ihres Geschäfts konzentriert, um trotz der sinkenden Produktpreise und Margen noch den Ertrag zu erhalten. Jetzt gehe es um die Stärkung des Lösungs- und Service-Geschäfts, so das Fazit von Möller-Hergt.
(rb)