Windows als virtueller Desktop

Was Desktop-Virtualisierung bringt

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Vereinfachtes IT-Management

Laut der IDC-Studie "Virtualized Client Computing in Deutschland 2011" wird umso mehr virtualisiert, je größer die Zahl der PC-Arbeitsplätze ist.
Laut der IDC-Studie "Virtualized Client Computing in Deutschland 2011" wird umso mehr virtualisiert, je größer die Zahl der PC-Arbeitsplätze ist.
Foto: IDC

Analysten sehen deshalb eine anstehende Windows-7-Umstellung als Chance für Unternehmen, ihre gesamte Desktop-Strategie zu überdenken: Statt ihre Arbeitsplatzrechner immer wieder auf ein neues Betriebssystem-Release zu migrieren, könnten sie sich für ein zentrales Bereitstellungsmodell entscheiden, welches durch Desktop-Virtualisierung ermöglicht wird. Anwenderprofile, Applikationen, Betriebssysteme und sogar ganze Workplaces werden dabei im Idealfall ins Rechenzentrum verlagert.

Diese Zentralisierung des Arbeitsplatzes vereinfacht das IT-Management maßgeblich - zum Beispiel bei der Bereitstellung von Software, die nun nicht mehr einzeln auf den vielen unterschiedlichen Geräten aktualisiert werden muss. Upgrades erreichen den Anwender schnell, nahtlos und unmittelbar, Datenwiederherstellung erfolgt per Mausklick, die Verfügbarkeit steigt signifikant, effizientere Disaster-Recovery-Konzepte können implementiert werden. Darüber hinaus erhöht die Zentralisierung die Datensicherheit, verhindert möglichen Datendiebstahl bei Geräteverlust und sorgt dafür, dass Compliance-Anforderungen revisionssicher erfüllt werden.

Nicht zuletzt wird auch der Energieverbrauch reduziert, vor allem dann, wenn Thin Clients oder auch sogenannte Zero Clients als Zugangsgeräte verwendet werden. Unter Berücksichtigung aller Kosten einschließlich Anschaffung, Betrieb und Entsorgung schneiden laut einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts die Thin Clients inklusive der hierfür erforderlichen zentralen Infrastruktur mit 1.400 Euro klar besser ab als "Fat Clients" mit 2.200 Euro.

Besonders sparsam im Stromverbrauch sind Zero-Clients.
Besonders sparsam im Stromverbrauch sind Zero-Clients.
Foto: Fujitsu

Bei Zero Clients, die ganz ohne RAM, CPU und eigenem Betriebssystem auskommen und kaum Strom verbrauchen, könnte die Rechnung sogar noch günstiger ausfallen. Nicht zu vergessen ist die im Vergleich zum PC ungleich längere Lebensdauer eines Zero Clients, die sich ebenfalls positiv auf die Kosten auswirkt.

Mittelfristig dürften sich virtuelle Desktops auf breiter Basis durchsetzen. Gartner-Analysten prognostizierten für 2013 ein Marktvolumen von 65 Milliarden Dollar für virtuelle Client-Infrastrukturen. Das entspricht rund 40 Prozent des weltweiten Markts für professionell genutzte PCs. Und in einer IDC-Umfrage von Anfang des Jahres rechnen gut 60 Prozent der Befragungsteilnehmer damit, dass sich Desktop-Virtualisierung in den kommenden Jahren am Markt etablieren wird.

Zur Startseite