Flexpod, Vblock, VSPEX, PureSystems & Co.

Welche Chancen bieten Datacenter-Designs für den Handel?

24.04.2012

Startschuss mit Selbsttests

Pionierarbeit für hochintegrierte Rechenzentrumsdesigns leistete interessanterweise der Newcomer unter den Serverherstellern: Cisco. Mit EMC und dessen Töchtern RSA und VMware gründete der Einsteiger 2009 ein Joint Venture - die heutige VCE Company. Gemeinsam wurden die "vBlocks" entwickelt, eine der ersten komplett integrierten Referenzarchitekturen. Ausgelegt sind sie für Großunternehmen: Die kleinste Variante unterstützt zwischen 300 und 800 virtuelle Maschinen. Fast zeitgleich brachte HP die Converged Infrastructure auf den Markt, die eine ähnliche Stoßrichtung verfolgte.

Sowohl EMC als auch HP diese Umrüstung der IT von der traditionellen Silo-Struktur zu einer horizontal ausgerichteten IT im eigenen Haus vorgenommen. Dieser Erfahrungsschatz dürfte nicht nur in die weiteren Entwicklungen, sondern auch in die Partnerprogramme eingeflossen sein, entlang der Frage: Was muss ein Reseller wissen und können, um eine solchen Umbau bei seinem Kunden zu bewerkstelligen?

Die Ära der Allianzen

Flexpod-Architektur im Überblick
Flexpod-Architektur im Überblick
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Das ist allerdings nur die halbe Geschichte. Denn Cisco schmiedete eine zweite Allianz mit VMware und dem EMC-Konkurrenten Netapp. Die Flexpod-Designs waren geboren. Heute stehen rund 20 Designs zur Verfügung.

Der Grund für Ciscos Seitensprung aus dem VCE-Joint-Venture: 2010 führte EMC praktisch keine SMB-Linien im Portfolio. Ein Manko für Cisco, das als Serverneuling mit Referenzarchitekturen auch im Mittelstand Fuß fassen wollte.

Obendrein spielte der Flexpod gegenüber den Konkurrenzangeboten einen Vorteil aus: Er bietet dem Kunden hinsichtlich der Designs weitaus größere Spielräume, da er in bestehende IT-Landschaften integrierbar ist und somit dem Partner mehr Möglichkeiten für ergänzende Services bietet.

Ebenso wie VCE gewährt die Flexpod-Allianz einen Single-Support: Alle beteiligten Hersteller haben sich verpflichtet, bei Problemfällen zentraler Ansprechpartner zu sein, egal, ob die Ursache des Problems durch die Server-, Storage-, Virtualisierungs- oder Netzwerk-Komponenten bedingt ist.

Die Stärken des Flexpods so weit wie möglich mit denen der vBlocks zu kombinieren nahm Magirus 2010 in Angriff und entwickelte die vBundles. Sie sind bereits für Unternehmen mit weniger als 25 virtuellen Maschinen interessant und schlugen deshalb im Markt hohe Wellen. Die größte der vier vBundle-Varianten wurde mit dem Launch der vBlock100-Variante vor Kurzem abgekündigt, denn die angepeilten Kundengrößen überschneiden sich an dieser Stelle.

Seitdem sprießen SMB-Data-Center-Designs wie Pilze aus dem Boden, zwei unterschiedlichen Ansätzen folgend: alles aus einer Hand (beispielsweise Dell mit den vStart-Linien, IBM mit den Private-Cloud-StarterPacks, HP mit Converged Infrastructure beziehungsweise SystemMatrix, Fujitsu mit den Data Center Infrastructure Building Blocks oder Oracle mit den Engineered Systems beziehungsweise den speziell für den Channel entwickelten Oracle Database Appliances) oder Allianz-Angebote wie die Flexpdos, die vBundles von Magirus, EMC VSPEX oder die CNI-Bundles von Distributor Arrow auf Basis von Citrix, Netapp und IBM.

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