Flexpod, Vblock, VSPEX, PureSystems & Co.

Welche Chancen bieten Datacenter-Designs für den Handel?

24.04.2012

Was bedeutet das für den IT-Handel?

Wie schon die Virtualisierung, erfordern auch die Referenzarchitekturen von Partnern ein enorm breit gefächertes Know-how. Zum einen müssen sie alle Aspekte des virtualisierten Data-Center abdecken können: von den Hardwarekomponenten über die Virtualisierungs- und Middleware-Layer bis hin zu Backup-Recovery- und Security-Aspekten. Erfolgreiche kleinere Systemhäuser kooperieren deshalb zunehmend mit anderen Häusern, die ergänzendes Know-how beisteuern können - oder übernehmen sie gleich ganz. Das ist eine ähnliche Entwicklung wie auf der Herstellerseite.

Gleichwohl sollen es die Referenzarchitekturen den Partnern einfacher machen, in den Virtualisierungs- und Cloud-Markt einzusteigen, so das Credo der Hersteller. Das stimmt allerdings nur zum Teil. Auf Infrastrukturseite wird es zwar einfacher, auf der Software- und Prozessebene aber komplizierter.

So lösen die Data-Center-Designs beispielsweise nicht das Problem der unternehmensweiten Datenintegration. Experton-Group-Analyst Andreas Zilch zufolge riskieren Anwender obendrein die Abhängigkeit vom Hersteller, wie er am Beispiel der IBM PureSystems ausführt: "Für Anwender bieten sie vor allem dann Vorteile, wenn das Data Center bereits auf Websphere und DB2 standardisiert ist. Allerdings ist dies in relativ wenigen Fällen die Realität, oft herrscht applikationsgetrieben eine starke Heterogenität. Gerade im Datenbankbereich werden die meisten Anwender Oracle und Microsoft SQL Server unterstützen müssen. Und gerade in diesen gemischten Umgebungen kann der Vorteil zu einem Nachteil werden, denn die neue Generation von Private-Cloud-Appliances erhöht zunächst die Komplexität, da ein weiteres System hinzukommt", so Zilchs Fazit.

Nach Ansicht von Roland König, Leiter des Geschäftsfelds Virtualisierung bei der Bechtle AG, stellen die Stacks für die Kunden zwar eine durchgängige Infrastruktur und Teile einer Plattform bereit. "Ich kenne allerdings noch kein Modell, das wirklich alle Aspekte einer ganzheitlichen Lösung abdeckt. Für den Schritt in die hybride Welt braucht der Kunde die Management-Tools, die Verbindungssoftware, die Cloud-Bridges etc., die Hardware ist insofern nur sekundär. Das komplette, fertige Cloud-Bundle vor allem mit Blick auf die Software habe ich noch nicht gesehen."
Die Dienste der Partner werden also auch im Zeitalter der "Out-of-the-Box"-Angebote weiter benötigt.
(rb)

Zur Startseite