Newplacement

Wenn der Noch-Arbeitgeber zum Karriereberater wird

01.09.2008

Bewerbungsstrategien und Bewerberprofile erstellt

Eine Woche nach der Betriebsversammlung trafen sich Adensam-Berater erneut mit den gekündigten Mitarbeitern. Alle Mitarbeiter wollten an dem Newplacement-Prozess teilnehmen. Also begannen die Berater, mit ihnen Strategien zu entwerfen, um möglichst schnell neue Jobs zu finden. Dabei war es ihnen wichtig, den Teilnehmern zu vermitteln: "Leute, ihr seid alle keine Berufseinsteiger, ihr habt jahrelange Berufserfahrung. Deshalb könnt ihr in Unternehmen wichtiges Know-how einbringen."

In der folgenden Woche fanden fünf dreitägige Bewerbertrainings statt - jeweils zwei für die Produktionsmitarbeiter sowie die Mitarbeiter in den Büroetagen und eines für das Führungspersonal. Dort entwickelten die Teilnehmer für sich eine berufliche Perspektive: Suche ich mir eine neue Stelle oder mache ich mich selbstständig? Steige ich beruflich gleich wieder voll ein oder nutze ich den "Break", um mich weiterzubilden oder für eine Erziehungspause?

Die Teilnehmer ermittelten auch, welche "Pfunde" sie als Bewerber in die Waagschale werfen können. Außerdem analysierten sie, bei welchen Unternehmen Bewerbungen besonders Erfolg versprechend wären - sei’s wegen vorhandener Kontakte oder spezieller Kenntnisse. Dann begannen sie, ihre Bewerberprofile zu entwerfen und ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren.

Nach den Bewerbungstrainings trafen sich die Adensam-Berater mit jedem Stellensucher zu einem Vier-Augen-Gespräch, um deren Bewerbungsmappe den letzten Schliff zu geben; außerdem, um mit ihnen individuelle Bewerbungsstrategien auszutüfteln. Diese persönliche Beratung war nötig, weil sich viele Teilnehmer seit Jahren, teilweise sogar Jahrzehnten nicht mehr beworben hatten. Entsprechend unsicher waren sie, wie sie vorgehen sollten.

Viele Teilnehmer waren sich auch nicht der Fähigkeiten bewusst, die ihnen, sofern sie sich beim richtigen Unternehmen bewerben, Pluspunkte bringen können. Adensam nennt hierfür ein Beispiel: Ein mittelständischer Industrie-Zulieferer hat eine andere Arbeitsstruktur und -kultur als ein Konzern. In ihm haben die Mitarbeiter zum Beispiel vielfach ein breiteres Aufgabenfeld als die Mitarbeiter von Großunternehmen, in denen viele Aufgaben an Spezialisten delegiert werden können. In einem solchen Umfeld erfolgreich gearbeitet zu haben, kann beim Bewerben ein Plus sein - auch bei Konzernen, die möchten, dass ihre Mitarbeiter mehr Eigenverantwortung zeigen und vielseitiger einsetzbar sind.

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