Blogger appellieren an Ballmer

Windows 7 sollte umsonst sein!

02.02.2009

Umsonst und gratis

Windows 7 als Betriebsystem-Köder für Geschäftskunden?
Windows 7 als Betriebsystem-Köder für Geschäftskunden?
Foto: Ronald Wiltscheck

Einen ähnlichen Vorschlag hatte Jason Perlow gemacht. Anfang Januar schrieb er in seinem Blog bei Zdnet, bei Windows 7 handele es sich lediglich um ein Windows Vista Service Release 2. Perlow hat auch einen griffigen Namen dafür gefunden: "Windows Fixta".

Infolge dessen sollten Vista-Benutzer Windows 7 in der entsprechenden Version kostenlos erhalten.

Ins nämliche Horn bläst Andrew Nusca. Er schrieb am 29. Januar unter dem Titel " Even I’d use Windows 7 if it was free!", Microsoft könnte einen perfekten Werbecoup landen, indem es Windows 7 als schlichtes Update gratis anbiete. Nämliches solle Microsoft mit dem Internet Explorer tun. Er argumentiert aber auch krisenaktuell ökonomisch: Die Redmonder sollten dafür sorgen, dass nicht Kunden, die sich einen neuen PC anschaffen, sondern PC-Anbieter die Windows-Lizenz bezahlen sollten. Diese Hersteller-Subventionierung könnte sogar dafür sorgen, dass Unternehmen mit aktuellen Systemen in der Finanzkrise agieren könnten und so das Geld, dass sie sich bei Vista gespart hatten, in Hardware anlegen würden.

Unabhängig davon, ob diese Blogger-Vorschläge ernst zu nehmen sind und nicht nur dem Zwang geschuldet sind, schreiben zu müssen - man sollte die Blogger-Szene in den USA nicht unterschätzen. Weder ihren Einfluss auf die öffentliche Meinung noch den auf PR-Mannschaften.

Denn diese sondieren die Szene, um Aktuelles von Geschwätz und Trends von Meinungen zu unterscheiden. Es könnte also sein, dass man in Redmond zuhört - und durchaus darüber nachsinnt, was bisher nur ein Bloggertrend ist: Windows 7 herzuschenken beziehungsweise deutlich billiger als bisher die Software aus Redmond zu verkaufen.

Derzeit, so ergab eine aktuelle Umfrage von Marktforscher Forrester Research bei 962 IT-Entscheidern, arbeitet Windows XP auf 71 Prozent der Geschäftsrechner in Europa und Nordamerika. Nach ihren aktuellen Upgrade-Plänen gefragt, sagten 15 Prozent der Befragten, sie würden Vista auslassen und gleich Windows 7 installieren. Für 22 Prozent steht offensichtlich fest, dass sie Vista nur sehr zögerlich, wenn überhaupt, einsetzen wollten. Umgekehrt erklärte nur rund ein Drittel, das Upgrade zu Vista werde gerade gemacht; nur ein Viertel sagte, sie wollten in diesem oder im nächsten Jahr Vista einsetzen. Man sieht, eine wirkliche Vista-Begeisterung kommt auch in diesem Jahr bei IT-Entscheidern nicht auf.

Microsoft, sich dessen sicherlich bewusst, täte also gut daran, etwas gegen seinen Imageschaden zu tun. (wl)

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