Wie wird 2012

Drei Fragen an Sven Rathjen, Western Digital

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Wie sind die Aussichten für die ITK-Branche für 2012? Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt dazu befragt. Hier antwortet Sven Rathjen, Senior Sales Director Central & Eastern Europe bei Western Digital:

Wie sind die Aussichten für die ITK-Branche für 2012? Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt dazu befragt. Hier antwortet Sven Rathjen, Senior Sales Director Central & Eastern Europe bei Western Digital:

Wie schätzen Sie, Herr Rathjen, die Aussichten der ITK-Branche für 2012 ein?

Sven Rathjen, Senior Sales Director Central & Eastern Europe bei Western Digital
Sven Rathjen, Senior Sales Director Central & Eastern Europe bei Western Digital
Foto: Western Digital

Sven Rathjen: 2012 wird für die deutsche und europäische Wirtschaft aufgrund der Euro-Krise mit Sicherheit ein Jahr der Herausforderungen. Dennoch sehe ich für die ITK-Branche nicht vollkommen trübe Aussichten, sondern auch Chancen in der Krise. IT-Produktivität wird für Unternehmen noch stärker an Bedeutung gewinnen.
Zudem werden viele Unternehmen eher auf Upgrades, als auf komplette Neukäufe setzen, um mit weniger Geld mehr zu erreichen. Wenn es der Branche gelingt, auf die steigenden Ansprüche an die Effizienz und Effektivität von ITK-Lösungen einzugehen, kann es sich am Ende zumindest für einige Unternehmen sehr positiv entwickeln. Bestimmte Segmente werden meines Erachtens ohnehin weiterhin boomen - besonders mobile Geräte insbesondere Tablets und Smartphones werden weiter auf dem Vormarsch sein.

Was kommt 2012 auf Ihr Unternehmen zu?

Rathjen: 2012 wird es für unser Unternehmen sehr viel zu tun geben. Die Flutkatastrophe in Thailand hat uns in diesem Jahr vor riesige Herausforderungen gestellt, mit denen wir und die gesamte Speicherindustrie auch nächstes Jahr noch beschäftigt sein werden. Unsere oberste Priorität ist es natürlich, so schnell wie möglich wieder auf das alte Produktionsniveau zurückzukommen - dafür müssen wir unter anderem eng mit unseren Zulieferern zusammen arbeiten, um die gesamte Supply Chain wieder in vollem Umfang in Gang zu setzen.
Des Weiteren gehen wir davon aus, dass unser Kauf der Hitachi Global Storage Technologies (HGST) in naher Zukunft finalisiert werden kann. Die Integration von HGST werden wir dann schnellstmöglich vorantreiben. Der Bedarf an Speicher wird auch im kommenden Jahr unaufhaltsam wachsen, so dass wir uns über mangelnde Nachfrage nicht beklagen werden können. Egal wo die Daten gespeichert werden - ob in der IP Cloud oder der Unternehmens- bzw. persönlichen Cloud, Festplatten werden auf lange Sicht das beste Massenspeicher-Medium bleiben.

Was werden 2012 die Trends der ITK-Branche sein?

Rathjen: Prinzipiell sehe ich hier eine Fortsetzung aus 2011 - die größten Trends werden sich weiterhin rund um die Themen Mobilität und die Cloud bewegen. Die Vernetzung des Lebens bis in jeden Winkel, das "always on", also ständige Online-Sein, wird weiter zunehmen. Aufgrund der rasant wachsenden Datenmengen werden nicht nur die Speicherung und Sicherung, sondern auch das Management sowie die barrierefreie Nutzung dieser Daten von überall sowohl für private Nutzer als auch für Unternehmen immer wichtiger.
Die Nachfrage nach sicheren und vergleichsweise unkomplizierten Storage-Lösungen wird daher immer größer - sowohl im Public als auch im "private cloud"-Bereich, wobei auch Hybrid-Clouds - also eine Kombination beider Modelle, sich verbreiten werden. Wir bieten verschiedene mobile Apps für Smartphones und Tablets als Personal Cloud-Lösung an, die sich vor allem durch ihre hohe Nutzerfreundlichkeit auszeichnet.
NAS beziehungsweise Netzwerkspeicher sind für die meisten Konsumenten noch sehr technische Begriffe, aber mit dem steigenden Misstrauen gegenüber der Datensicherheit in der Public Cloud werden sich viele Konsumenten für solche privaten Cloud-Lösungen interessieren. Angesichts der großen Datenmengen werden zudem auch schnellere Übertragungsraten immer wichtiger - Innovationen wie die Thunderbolt-Schnittstelle, die sich bisher aufgrund hoher Kosten noch nicht richtig am Markt durchgesetzt hat, werden in 2012 an Fahrt aufnehmen. (rw)

Weitere Statements bedeutender Persönlichkeiten aus der ITK-Branche zu den Aussichten für 2012 finden Sie hier:

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