Gastkommentar von Thomas Bleeker

Storage-Reseller im Zugzwang

01.02.2012
Angesichts des rasanten Datenwachstums gehen Unternehmen beim Ausbau der Speicherkapazitäten neue Wege: Skalierbare Architekturen werden nach Ansicht von Dell-Channelchef Thomas Bleeker künftig stärker gefragt sein als der reine Hardware-Austausch. Welche Folgen sich daraus für Storage-Reseller ergeben, erläutert Bleeker im folgenden Gastkommentar.
Thomas Bleeker, Channel Sales Director Deutschland und Österreich bei Dell
Thomas Bleeker, Channel Sales Director Deutschland und Österreich bei Dell
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Angesichts des rasanten Datenwachstums gehen Unternehmen beim Ausbau der Speicherkapazitäten neue Wege: Skalierbare Architekturen werden nach Ansicht von Dell-Channelchef Thomas Bleeker künftig stärker gefragt sein als der reine Hardware-Austausch. Welche Folgen sich daraus für Storage-Reseller ergeben, erläutert Bleeker im folgenden Gastkommentar.

Seit Jahren schon wächst der Speicherbedarf in den Unternehmen rasant weiter. Die vorhandenen Kapazitäten reichen vielerorts bei weitem nicht mehr aus. Bis vor kurzem war es in solchen Situationen üblich, dass Unternehmen ihre vorhandenen Speichersysteme komplett durch neue Hardware austauschten.

Trend: Skalieren statt zukaufen

In Anbetracht des drastisch steigenden Datenwachstums erwies sich dies für Reseller als profitables Geschäftsmodell. Die Unternehmen waren davon meist weniger begeistert, denn sie mussten immer wieder neue Hardware beschaffen.

Die Zeiten aber haben sich geändert, denn heute tendieren Unternehmen zu einem langfristigen Ansatz und einer skalierbaren Architektur, die ihren Anforderungen entsprechend mitwachsen kann. Daher müssen die Reseller ihr Geschäftsmodell anpassen.

Wollen sie wettbewerbsfähig bleiben, sollten sie sich auf ein kontinuierliches Datenwachstum bei ihren Kunden einstellen. Beispielhaft dafür sind Unternehmen wie Groupon, deren rasant wachsende Datenbank mit Kundenkontakten die Grundlage ihres Geschäftsmodells bildet. Notwendig sind hier langfristige Kapazitätsplanungen, bei denen Storage-Systeme vertikal (scale-up) und horizontal (scale-out) wachsen können.

Datenmanagement wird entscheidend

Selbst wenn aktuell mit einer neuen Herangehensweise weniger Speicherlösungen verkauft werden, erweist sich ein langfristig orientiertes Geschäftsmodell dennoch als vorteilhafter.

Durch die Einführung neuer Datenmanagement-Technologien wie Deduplizierung sowie Funktionen zur bedarfsgerechten Bereitstellung von Speicherkapazitäten und der automatischen Migration von Daten auf kostengünstigere Speichermedien lassen sich sehr effiziente Lösungen bei Kunden aufbauen.

Darüber hinaus werden Konzepte, um die Cloud für zusätzliche Backups zu nutzen, immer häufiger nachgefragt. Reseller sollten daher ihren Kunden unterstützen, Cloud-fähig zu werden. Solche neuen Service-Angebote helfen, die Kundenbeziehungen auszubauen und zu intensivieren. Resellern eröffnen sich so neue Umsatzmöglichkeiten in den Bereichen Beratung und Software für Datenmanagement.

Reseller müssen ihr Geschäftsmodell anpassen

Statt einmal einen großen Abschluss zu erzielen, verlagert sich das Geschäft dann auf kleinere, aber häufiger wiederkehrende Umsätze, da Kunden ihre Storage-Lösungen kontinuierlich ausbauen und dazu auch die entsprechende Managementsoftware benötigen, die den Resellern wiederum weitere Lizenzerlöse bringt. Wer sich hier schnell genug neu orientiert, kann sich erhebliche Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Waren Reseller früher stark vertriebsorientiert, müssen sie heute Beratungs-Know-how aufbauen und liefern Unternehmen einen Kompass, mit dem diese sich in einem ständig komplexer werdenden Technologieumfeld zurechtfinden können. Hier können sich Reseller klar als Lösungsanbieter positionieren, deren Rat gefragt ist, wenn in Unternehmen Entscheidungen zu ihrer Storage-Infrastruktur anstehen.

(rb)

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