Wirbel um den Chiphersteller

AMD will klare Linien

31.05.2008

Wird die Produktion ausgelagert?

So will dem Branchendienst Digitimes zufolge der Hersteller seine CPU-Produktion schon bald auslagern, um Kosten zu sparen. Ab der zweiten Jahreshälfte soll der weltweit größte unabhängige Chipfertiger Taiwan Semiconductor Manufactoring Company (TSMC) die Produktion übernehmen, wobei bereits erste Prüfläufe durchgeführt worden seien, wie es Ende April in manchen Fachblättern hieß. An anderer Stelle wiederum wird spekuliert, dass sich AMD nicht komplett von allen Werken, sondern nur von einigen Bereichen verabschieden wolle. Von der Führungsspitze rund um CEO Hector Ruiz war dazu nichts zu hören, nur so viel, dass er optimistisch sei, schon bald ein neues Werk im Süden der USA für rund drei Milliarden Dollar bauen zu können.

In diesem Zusammenhang wird auch kräftig um den erst kürzlich erfolgten Managementwechsel spekuliert: In den vergangenen Monaten hatten mehrere Führungspersonen das Unternehmen verlassen, darunter auch der CTO Phil Hester, dessen Stelle nicht wieder besetzt wurde. Vorige Woche gab AMD nun bekannt, dass Randy Allen, bisher für die Serversparte zuständig, nun die gesamte Chipentwicklung leitet. Ein neuer Chef für die neue Outscourcing-Strategie?

Zudem verließen mit Mario Rivas und Michel Cadieux aus dem Entwicklungs- und Personalbereich zwei weitere ranghohe Manager das Unternehmen: Rivas leitete bei AMD als Executive Vice President die Computing Solutions Group, Cadieux war als Senior Vice President und Chief Talent Officer vor allem für Personalfragen in der Grafiksparte ATI zuständig.

Was den Spekulationen nun vielleicht die Krone aufsetzt: Der Hersteller werde schon bald sein rund 20 Millionen Euro starkes Engagement in der Formel 1 als Ferrari-Sponsor niederlegen, hieß es aus Rennsportkreisen. Von AMD-Seite gab es bisher zu diesen Fragen nur Schweigen im Walde.

So kann über die genauen Ursachen der Probleme nur spekuliert werden. Tatsache ist, dass AMD im vergangenen Jahr zwar Schwierigkeiten bei der Auslieferung der Serverplattform "Barcelona" hatte, dafür aber jüngst im Grafikartenmarkt Erfolge einfahren und mit 22 Prozent bei CPU-Abverkäufen ein größeres Umsatzplus als Intel (sieben Prozent) im ersten Quartal 2008 erzielen konnte. Zudem würden die neuen Chipsätze (etwa der AMD Phenom 9000), Grafikkarten und allen voran die Quad-Core-Opteron-Prozessoren für Server sehr gut vom Markt angenommen, wie AMD-Chef Rivet kürzlich betonte.

Die 45-nm-Chips sind da: Ein AMD-Manager präsentiert die ersten Waver, die im Herbst 2008 auf den Markt kommen sollen.
Die 45-nm-Chips sind da: Ein AMD-Manager präsentiert die ersten Waver, die im Herbst 2008 auf den Markt kommen sollen.
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