Wirbel um den Chiphersteller

AMD will klare Linien

31.05.2008

Wie in Dresden deutlich wurde, setzt AMD zudem auf seine neuen 45-nm-CPUs: Der Hersteller führte direkt an deren sächsischer Produktionsstätte Samples der neuen Rechenchips vor. Dank der kleineren Bauweise sollen die Prozessoren die aktuellen 65-nm-CPUs in Sachen Leistung und Stromverbrauch deutlich übertreffen, Taktfrequenzen jenseits der 3 GHz erreichen und damit besser mit den Produkten des Konkurrenten Intel, der die 45-nm-Produkte bereits seit Dezember 2007 anbietet, mithalten können.

Die Markteinführung ist für den Herbst 2008 geplant: Wie auf dem Channel Summit - so hieß die Veranstaltung in Dresden - deutlich wurde, hofft AMD mit den Chips nicht nur namhafte PC-Hersteller begeistern zu können: Das Geschäft mit kleineren Notebook-Lieferanten sei für AMD sehr verlockend, so der Tenor.

Zudem gab es gleich einen technischen Ausblick: Wenn alles nach Plan verlaufe, gebe es AMD-32-nm-Chips schon im nächsten Jahr und 22-nm-Chips bereits 2010. Geforscht werde derzeit nach Kräften, so der Hersteller.

Vielleicht scheint sich aber die Einsicht durchgerungen zu haben, dass Intel auf diesem Wege vorerst nicht beizukommen ist, denn der Channel Summit drehte sich um alles andere als um die technische Spitze, nämlich um den "Midprice-" oder "Mainstream"-Markt oder konkret um das Geschäft mit CPUs unter 200 Dollar. 96 Prozent aller CPUs würden nach einer Studie für weniger als 200 Dollar über den Ladentisch gehen, so AMD. Und genau hier sieht sich der Hersteller im Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Präsentiert wurde eine Reihe von Demos, die AMDs Grafik- und CPU-Chips, etwa Athlon X2, bei einer Gegenüberstellung mit vergleichbaren Konkurrenzprodukten in Sachen Leistung und Verbrauch klar als Sieger hervorgehen ließen.

Der "Mainstream"-Anwender im Visier

Die Verantwortlichen rund um Alberto Macchi, Vizepräsident Sales and Marketing, machten deutlich: Künftig will AMD seine Produkte vermehrt in Form von Kampagnen, die den "Mainstram-Anwender" ansprechen sollen, vermarkten. "Unsere Produkte brauchen den Vergleich mit den Wettbewerbern in Sachen Leistungsfähigkeit nicht zu scheuen, und genau darauf setzen wir mit unseren Initiativen. Der Endverbraucher hatte aber oft ein Problem zu verstehen, was wir genau machen; das soll sich nun ändern.", so Jochen Polster, Vizepräsident Marketing bei AMD Emea.

Konkret heißt das, dass alle Lösungen aus den Bereichen Chips und Grafikkarten, je nach Ausführung in "Good", "Better" oder "Best" kategorisiert werden sollen. Dabei kündigte der Manager an, den Channel künftig vermehrt mit Marketingmaterial auszustatten, das den Preis- und Leistungsvergleich innerhalb der eigenen Produktgruppe und gegenüber der Konkurrenz enthalte. AMD werde auf zwei Kampagnen besonderen Wert legen: "HD-Computing" und "Game".

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