Best in Cloud 2012

Arvato Systems steuert den Traktor aus der Cloud

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Die Cloud-Lösung

Die Feld-Management-Lösung "Farmpilot" von Arvato Systems.
Die Feld-Management-Lösung "Farmpilot" von Arvato Systems.
Foto: Arvato Systems

Mit Farmpilot von Arvato Systems sollen sich diese Prozesse effizient abwickeln lassen. Dafür verbindet die Cloud-Lösung einen Disponenten, der die Maschinen zentral steuert, mit den angebundenen Fahrzeugen. Via Internet lassen sich verschiedene Aufträge anlegen. Jeder dieser Aufträge enthält die genauen Feldkoordinaten, die später den Fahrern als Navigationsgrundlage dienen. Sämtliche Fahrzeuge sind mit mobilen Terminals beispielsweise Tablet-Rechnern ausgestattet.

Über Mobilfunk sind diese Devices mit der zentralen Kommunikationsplattform in der Cloud verbunden. Außerdem meldet ein integriertes GPS die aktuelle Position der jeweiligen Maschinen, so dass der Disponent immer einen genauen Überblick darüber hat, wo sich Maschinen und Fahrzeuge befinden. Auch die Fahrer sind ständig über ihren eigenen Standort und den ihrer Kollegen informiert, und finden so leichter den Weg.

So sieht Farmpilot auf mobilen Devices aus.
So sieht Farmpilot auf mobilen Devices aus.
Foto: Arvato Systems

Neben den Navigationsfunktionen bieten die mobilen Devices im Fahrerhaus auch eine Farmpilot-App, mit deren Hilfe die Mitarbeiter ihre Aufträge bearbeiten können. Kennzahlen wie Erntemenge und Kraftstoffverbrauch sowie der dokumentationspflichtige Einsatz von Gülle und Spritzmitteln lassen sich damit direkt an die Zentrale übermitteln, wo der Disponent anhand stets aktueller Zahlen den Einsatz von Maschinen und Material effizient steuern kann. Zuvor lagen die händisch auf Papier erfassten Daten erst später vor und mussten manuell in die IT-Systeme eingepflegt werden – potenziell eine Fehlerquelle.

Die Technik

Arvato Systems betreibt seine Cloud-Lösung Farmpilot im eigenen Rechenzentrum. Das Backend beruht auf einer Java-Anwendung sowie einer Standard-SQL-Datenbank. Laut Anbieter ist das System mandantenfähig. Die Daten der verschiedenen Kunden seien somit strikt getrennt. Für die Benutzeroberflächen im Browser und der App setzt der Cloud-Anbieter auf die Flash-Erweiterung „Flex“. Farmpilot lässt sich dem Betreiber zufolge über jeden Standard-Browser nutzen. Darüber hinaus bietet das System Schnittstellen, um Daten mit speziellen landwirtschaftlichen Applikationen austauschen zu können.

Diese Schnittstellen mussten in Kooperation mit den jeweiligen Softwareherstellern entwickelt werden. Darüber hinaus war aus Arvato-Sicht zusätzlicher Entwicklungsaufwand notwendig, um die Farmpilot-App für verschiedene Devices anzupassen. Neben Tablet-Plattformen mussten auch Maschinen-spezifische Bordcomputer mit eingebunden werden. Für diese in aller Regel von den Fahrzeugherstellern fest verbauten Terminals galt es, eigene Apps zu entwickeln.

Der Business-Nutzen

Foto: Fendt

Aus Sicht der Arvato-Verantwortlichen bietet Farmpilot eine höhere Flexibilität beim Einsatz von Landmaschinen. Gerade im Agrarsektor spiele die Zeit eine wichtige Rolle, da beispielsweise für Ernteaktionen nur bestimmte Zeitfenster zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der App ließen sich darüber hinaus die Arbeiten gegenüber Kunden und Behörden besser dokumentieren. Dienstleister könnten ihre Fuhrparkservices zeitnah abrechnen.

Arvato bietet Farmpilot seit April 2011 in den drei Versionen „Basic“, „Basic Plus“ und „Professional“ an. Die Kosten liegen bei 25, 49 beziehungsweise 84 Euro pro Monat und Endgerät. Die verschiedenen Ausbaustufen unterscheiden sich funktional: von einer einfachen Fahrzeugverwaltung in der Basisversion über eine zusätzliche Kunden- und Auftragsverwaltung sowie Kampagnenplanung in Basic Plus bis hin zur Steuerung komplexer Logistikketten mit der Professional-Variante. (mb/cowo)

Noch können sich interessierte Systemhäuser um den Best in Cloud-Award 2012 bewerben.

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