1.750 Arbeitsplätze fallen weg

Atos Origin schnappt sich Siemens-Tochter

15.12.2010

Details der Transaktion

Mit der Transaktion, die Anfang Juli 2011 abgeschlossen werden soll, übernimmt Siemens an Atos Origin einen Anteil von 15 Prozent, der mindestens über fünf Jahre gehalten wird. Bezahlt wird Siemens von Atos Origin mit 186 Millionen Euro in bar, zusätzlich erhalten die Münchner 12,5 Millionen neue Aktien von Atos Origin, die derzeit einen Wert von 414 Millionen Euro haben. Zudem erhält der DAX-Konzern eine fünf Jahre laufende Wandelanleihe über 250 Millionen Euro. Letztlich wird Siemens die IT-Sparte aber ohne Gewinn los, denn der Technologiekonzern rechnet mit einer "deutlich negativen Ergebniswirkung" der Transaktion im Geschäftsjahr 2010/2011.

ienie Münchner und die Franzosen binden sich zudem mit einem langfristigen Vertrag aneinander. Atos Origin soll sieben Jahre lang für Siemens IT-Aufgaben übernehmen und erhält dafür rund 5,5 Milliarden Euro. Durch die Transaktion entstehe ein IT-Dienstleister mit einem pro forma Gesamtumsatz von rund 8,7 Milliarden Euro und 78.500 Mitarbeitern weltweit. Das neue Unternehmen soll im Geschäftsjahr 2011 ein marktübliches Umsatzwachstum und eine operative Marge von sechs Prozen erreichen. Bis 2013 soll der Umsatz auf neun bis zehn Milliarden Euro wachsen und die Ergebnismarge auf sieben bis acht Prozent steigen.

Siemens hatte bereits zur Vorlage der Jahreszahlen im November 2010 klar gemacht, dass man für SIS noch kein Licht am Ende des Tunnels sieht. Die IT-Sparte sei "weiterhin mit operativen Herausforderungen in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt konfrontiert". Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Siemens mit der IT-Sparte noch einen Verlust von 537 Millionen Euro eingefahren, im seit Oktober laufenden Geschäftsjahr sollte sich das Ergebnis nun deutlich verbessern. Dabei gingen die Münchner aber nicht davon aus, dass das Geschäft bis zum kommenden Finanzjahr 2011/12 branchenübliche Ergebnisse erzielen kann.

Nun finden die Münchner für ihre Problemsparte eine französische Lösung - in einer Zeit, in der man am Münchner Wittelsbacherplatz französische Unternehmen vor allem als Streitpartner vor Gericht kennt. So wird mit dem französischen Atomkonzern Areva um den Ausstieg aus dem gemeinsamen Joint Venture gestritten. Zudem versucht der französische Zughersteller Alstom nach Kräften, die Lieferung neuer Siemens-Züge im Wert von rund 600 Millionen Euro an Eurostar zu verhindern. (Dow Jones/rw)

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