Nach Rekordjahr 2013

Bechtle will internationaler werden

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Im vergangenen Geschäftsjahr wuchs Bechtle erneut stärker als der Markt: Der Umsatz stieg um 8,4 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro, der Ertrag (EBIT) erreichte mit einem Plus von 13,4 Prozent die bisherige Bechtle-Bestmarke von 91 Millionen Euro.
Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG
Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG
Foto: Bechtle

Als Wachstumsmotor entpuppte sich wie schon im vergangenen Jahr der Markt in Deutschland. Hier kletterte der Umsatz um 9,6 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro.

"Das Geschäftsjahr 2013 war für Bechtle überaus erfolgreich. Wir haben Rekordwerte erwirtschaftet und damit unsere gesteckten Ziele erreicht: Bei Umsatz und Ertrag konnten wir unsere Vorjahreswerte deutlich übertreffen", zog Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG, Bilanz.

Systemhausprojekte und Managed Services florieren in Deutschland

Zum guten Konzernergebnis trug vor allem das Systemhaussegment bei, das bei Bechtle auch den Bereich Managed Services umfasst. Im Vorjahresvergleich kletterte hier der Umsatz um mehr als 10 Prozent auf knapp 1,54 Milliarden Euro. Zulegen konnte dieser Geschäftsbereich auch beim Ertrag, der um 26,8 Prozent auf 56,2 Millionen Euro stieg, und somit zur Erhöhung der EBIT-Marge von 3,2 auf 3,7 Prozent führte.

Auch zu diesem Ergebnis steuerten die Gesellschaften in Deutschland mit einem Umsatzplus von 11 Prozent einen großen Anteil bei. Die Investitionen, die Bechtle in den vergangenen sechs Quartalen in den Ausbau und die Qualifizierung der Mitarbeiter getätigt hat, zahlen sich jetzt offenbar aus. Unter anderem hatte Bechtle Onsite Services im Frühjahr 2014 rund 60 Managed-Services-Spezialisten von IBM übernommen, weitere kamen kürzlich durch die Akquisition der Amaras AG im Februar 2014 hinzu.

Bechtle werde das in jüngster Zeit vorgelegte Tempo beim Ausbau der Mitarbeiter künftig zwar etwas drosseln, aber weiterhin in Personalmaßnahmen investieren. "Die Mitarbeiter sind für uns das wichtigste Kapital, deren Aus- und Weiterbildung bildet den Grundstein für weiteres profitables Wachstum", stellte Olemotz klar.

Bewährt habe sich im Bereich Managed Services auch die Kooperation mit der Freudenberg IT bei internationalen Outsourcing-Projekten. Zur Frage, welchen Anteil das Geschäft mit Managed Services und Cloud-Diensten aktuell am Systemhausgeschäft einnimmt, wollte Olemotz keine konkreten Zahlen nennen, ließ aber schmunzelnd durchblicken: "Mancher Wettbewerber unterschätzt den Anteil, den wir heute schon mit Managed Services erwirtschaften."

Handelsgeschäft im Ausland stark

Der Umsatzzuwachs von 5,1 Prozent auf 738,2 Millionen Euro im Geschäftsbereich E-Commerce geht hingegen vor allem auf das Konto der Auslandsmärkte. Hier kletterte der Umsatz um 6,9 Prozent auf 522 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahr sank allerdings das Betriebsergebnis um 3 Prozent auf 34,9 Millionen Euro und damit auch die EBIT-Marge von 5,1 auf 4,7 Prozent. "Vergleichen mit dem Branchendurchschnitt ist dieser Wert aber immer noch sehr gut", erklärt Olemotz. Er rechnet damit, dass der Margendruck in diesem Marktbereich insgesamt weiter steigen wird.

Internationales Geschäft ausbauen

Im E-Commerce-Segment hat Bechtle vor wenigen Tagen den Schritt nach Übersee getan. Die Allianz mit dem US-amerikanischen IT-Handelshaus PC Connection, die sich aktuell auf diesen Geschäftsbereich beschränkt, könnte in einem zweiten Schritt auf das Infrastruktursegement erweitert werden, wie Olemotz auf der Bilanzpressekonferenz durchblicken ließ. Ohnehin plant Bechtle, auf internationaler Bühne präsenter zu werden: "Sollte sich diese Allianz bewähren, werden wir das internationale Wachstum in Form weiterer Partnerschaften ausbauen", kündigte der Bechtle-Vorstandsvorsitzende an.

Zuversichtlich für das laufende Jahr

Bechtle will auch in diesem Jahr erneut stärker als der Markt zulegen. "Es ist unser Ansporn, 2014 bei Umsatz und Ergebnis weiter zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen. Dabei wollen wir wie auch in der Vergangenheit sowohl organisch als auch durch Akquisitionen vorankommen", sagte Olemotz. Die Zeichen dafür stünden gut: "Unser Geschäftsverlauf in den ersten Monaten dieses Jahres scheint die positiven Progonsen der Analysten zu bestätigen, die im IT-Markt 2014 erneut mit höheren Zuwachsraten als in der Gesamtwirtschaft rechnen."

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