Der US-amerikanische Halbleiterkonzern National Semiconductor geht mit steigenden Umsätzen und anziehender Nachfrage gestärkt aus der Krise hervor. Wie das Unternehmen in der Nacht auf heute, Freitag, bekannt gab, hat sich der Nettogewinn in dem am 28. Februar beendeten dritten Quartal auf 53,2 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. Ein Jahr zuvor lag dieser gerade einmal bei 21,1 Mio. Dollar. Aber auch der Umsatz kletterte von 292,4 auf 361,9 Millionen Dollar. Industriekunden fragen wieder verstärkt nach.
Stärkste Phase des Aufschwungs
"Der Boden war vor einem Jahr erreicht. Derzeit befinden wir uns in der stärksten Phase des Aufschwungs. Dass National Semiconductor mit einer weiter hohen Nachfrage rechnet, ist plausibel", unterstreicht UniCredit-Analyst Günther Hollfelder. Dem Branchenkenner nach sind die Lagerbestände bei industriellen Großkunden auch weiter gering. Zudem würde vor allem die Industrie nach immer energieeffizienteren Chipprodukten nachfragen. Der Optimismus der Amerikaner sei in Bezug auf die Branche "gerechtfertigt".
National Semiconductor profitiert von analogen Chips in Apples iPhone oder Palms Pre. Weil Apple-Produkte trotz der Krise hervorragend laufen, rechnet der US-Halbleiterkonzern auch für das laufende Quartal mit steigenden Umsätzen. Aus diesem Grund wurde die Prognose angehoben. National Semiconductor geht im laufenden vierten Quartal von Erlösen zwischen 375 und 390 Millionen Dollar aus. Analysten zeigten sich im Vorfeld skeptischer und hatten 350 Millionen Dollar geschätzt. Die Aktie notiert im nachbörslichen Handel mit 2,4 Prozent im Plus.
Mehr Umsatz und Gewinn bei Konkurrenz
Von dem ersehnten leichten Konjunkturaufschwung profitiert aber auch der südkoreanische Speicherchiphersteller Hynix. Bei der globalen Nummer zwei sprudeln seit einigen Quartalen wieder Gewinne. Selbst die in den vergangenen Jahren angeschlagene deutsche Infineon hat nach kräftigen Umsatz- und Gewinn-Steigerungen die Prognose im laufenden Jahr auf "mehr als 20 Prozent" erhöht. Bislang war man von Zuwächsen von rund zehn Prozent ausgegangen. Ebenfalls soll die Marge im Segmentergebnis "im hohen einstelligen Prozentbereich liegen". (pte/rw)