Cisco-Chef: Die CeBIT hat garantiert eine Zukunft

12.03.2007

Ganser: Da sind wir genau in der Architekturdiskussion. Am Ende entscheidet der Kunde darüber, welches das bessere Konzept ist. Wir können nur sagen, dies ist unsere Strategie, und die haben wir vor Jahren gewählt. Denken Sie sieben oder acht Jahre zurück: Als wir damals gesagt haben, die Voice-Übertragung wird ein Thema des Netzwerks, da haben alle gesagt, das geht nicht. Cisco, was habt ihr in diesem Segment verloren, das gibt überhaupt keinen Sinn. Heute sind wir der weltgrößte Anbieter von Enterprise-Voice-Lösungen. Jetzt sagen wir, die Virtualisierung aller IT-Ressourcen ist ein Kernthema. Wir werden sehen, was passiert. Und wir sagen, Video wird vielleicht das relevanteste Thema in der menschlichen Kommunikation werden. Nehmen Sie nur die jüngere Generation: Für die ist Video eine Selbstverständlichkeit. Leute aus dieser Altersgruppe fragen sich, warum sie ohne Video noch chatten sollten.

CW: Sie sprechen das Nutzungsverhalten der jungen Generation an. Kommt es wirklich zu einer Consumerization der Unternehmens-IT?

Ganser: Ja, wir hatten allein in den letzten Monaten mindestens zehn Meetings mit Kunden auf hoher Führungskräfte-Ebene zu diesem Thema. Das beschäftigt heute Senior Executives durch die Bank. Auf der IT-Ebene ist das Thema noch nicht zwingend angekommen. Aber der ganze Komplex ist in Bewegung und wird das Zusammenspiel von Marketing und ICT ganz massiv verändern. Es gibt heute durchaus schon IT-Leiter, die das Thema vorantreiben. Sie haben erkannt, dass es Auswirkungen auf die gesamte ICT-Infrastruktur haben wird.

CW: Wo sehen Sie die weiteren ICT-Herausforderungen des Jahres 2007?

Ganser: Ein Stück weit ist es eine Art Architekturtransformation. Viele CIOs stehen vor Grundsatzentscheidungen: Was machen sie mit dem Bereich Voice? Geht man in Richtung Unified Communications, oder kann man noch einmal zwei bis drei Jahre warten? Viele müssen ihre Gesamtarchitektur ausbauen, weil sie lange nicht in Infrastruktur investiert haben. Eine andere Kernfrage lautet in Deutschland: Wie bringe ich meine zum Teil fragmentierte Architektur in Richtung einer Service-orientierten Netzwerkarchitektur? Das treibt eine Menge Unternehmen an.

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