Kapazitäten dynamisch anpassen

Cloud Computing schützt die Umwelt

04.10.2011

Effizientes Rechenzentrum

Das bedarfsgenaue Anpassen führt zu einer optimalen Serverauslastung. Womit eine Verschwendung von Ressourcen sowie ein Energieverlust durch unnötige Hardwarekühlung vermieden werden kann.

Die genaue Energieeffizienz eines Rechenzentrums lässt sich auf vielfältige Weise bestimmen. Die derzeit in der IT-Branche wohl herrschende Methode setzt die insgesamt im Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis zu dem Energiebedarf der Rechner an sich. Das Ergebnis ist der so genannte PUE-Wert (PUE steht für "Power Usage Efficiency"). Ein PUE-Wert von 1,5 bedeutet beispielsweise, dass das Rechenzentrum für 1 KWh durch Hardware verbrauchte Energie 1,5 KWh Strom "aus dem Netzt zieht" und 0,5 KWh durch den reinen Hardwarebetrieb verbraucht werden. Je niedriger der PUE-Wert, desto effizienter arbeitet das Rechenzentrum. Für moderne Cloud-Anbieter heißt das,sie müssen einen PUE-Wert von 1,1 bis 1,3 gewährleisten. Vertraglich lässt sich der PUE-Wert am besten im Service Level Agreement, das die einzelnen Parameter der geschuldeten Leistungen genau definiert, berücksichtigen und abbilden. Zudem kann durch Benchmarking-Vereinbarungen sichergestellt werden, dass die Energieeffizienz des Cloud-Anbieters regelmäßig überprüft wird und auch nach einer längeren Vertragslaufzeit dem jeweils aktuellen Stand der Technik entspricht.

Natürlich sollten Unternehmen darüberhinaus darauf achten, dass der Cloud-Betreiber die jeweils geltenden Industriestandards und Bestimmungen, wozu auch umweltrechtliche Richtlinien wie zum Beispiel WEEE und RoHS zählen,einhält und vertraglich gewährleistet.

Industrievereinigungen und Umweltorganisationen arbeiten ständig an der Weiterentwicklung von Standards und Methoden zur Messung ökologischer Effizienz, die auch vor Cloud Computing nicht haltmacht. Wer bereits Dienste eines Cloud-Anbieters in Anspruch nimmt, sollte die Verträge auf die Erfüllung der genannten "grünen Standards" überprüfen und gegebenenfalls nachbessern. Und wer erst in nächster Zeit auf die Cloud setzen wird, sollte dringend den Aspekt der Energieeffizienz berücksichtigen. Damit werden bereits die richtigen Weichen für die spätere Einbeziehung in den Vertrag gestellt. (oe)

Zu den Autoren: Dr. Thomas Jansen ist Rechtsanwalt und Partner, DLA Piper UK LLP, Britta Hinzpeter, LL.M.,ist Rechtsanwältin, DLA PIPER UK LLP.

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