Programmiertrends heute und morgen

Coding im Wandel der Zeit

12.10.2015
Von Thomas Drilling

Web Apps mit Responsive Design

Wer erinnert sich noch an die Zeit, da URLs eine statische Website mit Text und Bildern referenzierten? Ein idyllischer Gedanke, einfache sämtliche bereitzustellenden Informationen in ein Netzwerk separater Seiten zu packen, die in Ihrer Gesamtheit dann als Web-Aufritt oder allgemein eine Website bezeichnet wurden. Heutige Web-Anwendungen sind in der Regel lediglich Frontends für Datenbanken, aus denen der eigentliche Content Nutzer- und Fall-abhängig generiert wird. Braucht eine Web-Anwendung Informationen, holt sie sich diese aus der Datenbank und presst sie in die vorgebebene Darstellungsform.

Es besteht keine Notwendigkeit, diese Daten mit all den Extras, die man zum Bau einer modernen Website benötigt, in einen direkten Zusammenhang zu bringen, denn der Daten-Layer wird bei modernen Web-Projekte isoliert und unabhängig von der eigentlichen Formatierung und Präsentation der Daten behandelt. Dabei spielt auch die zunehmende Verbreitung von Mobile Computing eine wichtige Rolle. Eine Webseite sollte daher heute über ein einfaches responsives Design verfügen, das sich automatisch an den Formfaktor des Endgerätes anpasst und sich wie eine App verhält. Damit lässt sie sich auch problemlos über einen App-Store distribuieren.

Mobile Web-Apps

Haben Sie eine großartige Idee für eine mobile Anwendung? Dann sollte Sie separate Versionen für iOS, Android, Windows 8 oder vielleicht BlackBerry OS schreiben. Allerdings brauchen Sie für jede Plattform mitunter andere Programmiersprachen und Frameworks. Außerdem sind die App Stores der einzelnen Plattformen sehr unterschiedlich. Sie könnten aber damit beginnen, erstmal eine reine HTML-App zu bauen und auf einer Webseite anzubieten, die alle Plattformen bedient. Das erleichtert Ihnen auch die Pflege von Bug-Fixes und Korrekturen. Dabei kann die HTML-Ebene aufgrund schnellerer Chips durchaus mit nativen mobilen Apps konkurrieren.

Entwickeln im Webinterface

Vor langer Zeit arbeiteten Programmierer mit einem kommandobasierten Compiler. Später setzte sich der Trend durch, diesen zusammen mit einem Fullscreen-Editor und weiteren Tools zu einer so genannten integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) zusammen zu schnüren. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass IDEs zu browserbasierten Werkzeugen mutieren. Werfen Sie einen Blick auf das beliebte CMS Wordpress. Das System bringt einen eigenen, eingebauten Editor mit, der es erlaubt, den Code des eigenen Web-Projektes direkt zu bearbeiten. Microsoft Azure erlaubt sogar das direkte Schreiben von JavaScript-Code. Zwar bieten diese Lösungen nicht gerade die besten Debugging-Möglichkeiten und es ist auch nicht ganz ungefährlich, den Code eines Produktivsystems direkt bearbeiten zu können, aber die Idee ist zweifelsohne gut.

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