Deloitte-Studie

Coupon-Branche vor der Konsolidierung

18.01.2012
Couponing-Anbieter wie Groupon und Dailydeal zählten 2011 zu den Überfliegern. Doch die Boom-Stimmung soll bald einer realistischeren Einschätzung des Geschäfts mit Coupons weichen, so das Beratungsunternehmen Deloitte in seinen „Technology, Media & Telecommunications Predictions 2012“. Zwar werden die Couponing-Dienste auch in diesem Jahr Deals in zweistelliger Milliardenhöhe vermitteln und auch selbst noch Milliardenbeträge verdienen, doch sollen sich sowohl die Nutzeranzahl wie auch das Feld der Anbieter bereits 2012 verringern.
Groupon hat sich die Marktführerschaft gesichert, aber für viele kleinere Coupon-Anbieter wird es 2012 eng
Groupon hat sich die Marktführerschaft gesichert, aber für viele kleinere Coupon-Anbieter wird es 2012 eng

Couponing-Anbieter wie Groupon und Dailydeal zählten 2011 zu den Überfliegern. Doch die Boom-Stimmung soll bald einer realistischeren Einschätzung des Geschäfts mit Coupons weichen, so das Beratungsunternehmen Deloitte in seinen „Technology, Media & Telecommunications Predictions 2012“. Zwar werden die Couponing-Dienste auch in diesem Jahr Deals in zweistelliger Milliardenhöhe vermitteln und auch selbst noch Milliardenbeträge verdienen, doch sollen sich sowohl die Nutzeranzahl wie auch das Feld der Anbieter bereits 2012 verringern.

„Das Geschäftsmodell der Vermittlung von Online-Coupons hat seinen Reiz, aber auch seine Beschränkungen“, heißt es in der Deloitte-Studie. So liege es nun einmal in der Natur der Sache, dass Rabatte die Marge der Anbieter verringerten. Dazu käme für teilnehmende Unternehmen auch noch die Provision der Couponing-Anbieter. Und schließlich würde die inflationäre Verbreitung von Preisnachlässen dazu führen, dass Angebote in der Kundenwahrnehmung zunehmend entwertet würden. Couponing ist für Deloitte daher keine nachhaltige Strategie, weshalb es auch niemals bedeutendere Handelsunternehmen geben werde, die ihr Geschäftsmodell längerfristig auf das Angebotsformat ausrichten würden.

Eine größere Bedeutung könnten Online-Coupons über längere Zeit hinweg lediglich für kleinere Dienstleister gewinnen, die über eine hohe Marge verfügten und nur in geringem Maß direktem Wettbewerb ausgesetzt seien. Überhaupt müssten sich Couponing-Intermediäre wie Groupon und Co. eher auf Kleinunternehmen ausrichten, da große Retailer lieber auf eigene Kanäle zur Kundenansprache setzten, wenn es darum gehe, Discounts anzubieten.

Da es inzwischen weltweit aber bereits mehrere Tausend Couponing-Dienste gebe, erwartet Deloitte eine bereits in diesem Jahr beginnende Konsolidierung der Branche. „Die rasante Entwicklung in dem Sektor legt nahe, dass 2012 Hunderte von Anbietern vom Markt verschwinden, während für die Überlebenden der Wettbewerb härter und die Margen geringer werden“, heißt es in dem Report. Einen kompletten Abgesang auf die Couponing-Branche wagt man nicht, bewertet die erfolgsverwöhnten Online-Newcomer aber deutlich realistischer: „Das Online Couponing Business war zunächst ein echtes Novum, wurde dann zum Boom und wird sich 2012 höchstwahrscheinlich zu einem Nischenangebot entwickeln – allerdings einer Nische, die weltweit noch immer Milliardenumsätze generieren kann.“ Couponing sei zwar nicht die Zukunft des Einzelhandels, dürfte aber eine wichtige Komponente im Marketing-Mix der Unternehmen bleiben. (hell)

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