Office 15 von Microsoft

Das ist neu in der Suite

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Powerpoint von Office 15 im 16:9 Format. Bild: Paul Thurrots Super Site for Windows www.winsupersite.com
Powerpoint von Office 15 im 16:9 Format. Bild: Paul Thurrots Super Site for Windows www.winsupersite.com
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Microsoft will in Powerpoint 15 die virtuellen Folien standardmäßig in das 16:9-Format umstellen. Das Widescreen-Format soll der Verbreitung von entsprechenden Monitoren und Projektoren Rechnung tragen. Die 4:3-Variante bleibt aber weiterhin erhalten, das Format lässt sich einfach umstellen. Powerpoint 15 wird dank der Sharing-Funktionen besser mit anderen Office-Produkten zusammenarbeiten: So soll die Präsentationssoftware beispielsweise Texte aus Word oder Tabellen aus Excel übernehmen, ohne dass sie deren Formatierung ändert. Sollte sich das bewahrheiten, dürfte die Erstellung von Präsentationen deutlich weniger Nerven kosten. Scheinbar hat sich Microsoft außerdem eine Scheibe bei Apples Keynote abgeschnitten. Der Dual-Screen-Präsentationsmodus wurde deutlich überarbeitet. So kann man nun beispielsweise direkt in der Präsentation einzelne Ausschnitte vergrößern, ohne dass der Vortragende seinen Vortrag unterbrechen muss.

Outlook von Office 15: Alternative zu den Metro-Apps

Windows 8 wird zwar Apps für E-Mail, Kalender und Kontakte mitbringen, in der aktuellen Version können es diese allerdings noch lange nicht mit Outlook aufnehmen. In Outlook 15 wird man laut dem Test von The Verge deutlich einfacher den Überblick über Termine und Aufgaben behalten können. E-Mails lassen sich etwa Inline beantworten, das bedeutet, dass man die Antwort direkt unterhalb der erhaltenen Nachricht eintippen kann, ohne dass man ein separates Fenster öffnen muss. Microsoft hat zudem scheinbar deutliche Verbesserungen beim Multi-Account-Feature vorgenommen, so dass sich mehrere Konten nun unter einer Oberfläche besser verwalten lassen. Dazu gehört auch die bessere Integration von sozialen Netzwerken. Wie das langfristig aussehen könnte, sieht man bereits in Windows Phone 7: Informationen zu Kontakten werden aus LinkedIn, Facebook und Co ergänzt, so bleiben Telefonnummern und E-Mail-Adressen automatisch aktuell. Allerdings bleibt zu hoffen, dass Outlook gezielt kenntlich macht, ob man eine Nachricht an eine Firmen- oder Privatadresse schickt.

Web-Erweiterung per Agave

Eine weitere Neuerung in Office 15 sind die „Agave Web Extensions“. Diese Erweiterungen erlauben Webseiten die Interaktion mit Office-Produkten. So kann man beispielsweise eine Anwendung entwickeln, die in Word zusätzliche Informationen zu einem gewählten Word in der Seitenleiste anzeigt. Die neuen Erweiterungen nutzen Techniken wie HTML5, CSS, JavaScript oder REST und erhalten einen separaten Marktplatz.

Fazit zu Office 15

Office 15 befindet sich noch in einer sehr frühen Version, bis zur finalen Veröffentlichung kann und muss sich noch eine Menge ändern. Der Trend ist allerdings klar: Microsoft will seine Büro-Suite für die Touch-Bedienung fit machen, ohne dass darunter die Maus und Tastatursteuerung des Desktops leidet. Das klingt zunächst erschreckend, bringt aber für die Nutzer eine Reihe von Verbesserungen mit: So profitieren beispielsweise die Desktop-Nutzer von den Design-Ansätzen der mobilen Applikationen. Funktionen werden wohl bald nicht mehr in Untermenüs versteckt, sondern stattdessen über intelligente Kontext-Menüs zur Verfügung stehen. Durch die mobilen Design-Philosophien könnte ein Großteil der Komplexität aus Office entfernt werden. Auch die Integration von Cloud-Diensten wie Sharepoint, Office 365 oder Skydrive trägt aktuellen Trends Rechnung. So wird es deutlich einfacher, Dokumente unabhängig vom eigentlichen Arbeitsplatz einzusehen und zu benutzen. Für Firmen bedeutet das aber auch neue Herausforderungen, müssen sie doch dafür sorgen, dass die Daten nicht in unbefugte Hände gelangen.

Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (kv)

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