Geplante Änderungen im HP PC-Geschäft

Das sagen HP-Partner dazu

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Meinungen aus der Distribution

ChannelPartner wollte natürlich auch von einigen Distributionspartnern wissen, wie sie mit den Ankündigungen des Herstellers umgehen. Die Broadliner Actebis Peacock, Ingram Micro und Tech Data ließen die Redaktion wissen, dass sie zu strategischen Entscheidungen eines Herstellers keinerlei Aussagen treffen. Dirk Parey, Head of HP bei der b.com Computer AG war dagegen bereit, die Fragen zu beantworten:

Dirk Parey ist Head of HP bei der b.com Computer AG. www.bcom.de
Dirk Parey ist Head of HP bei der b.com Computer AG. www.bcom.de
Foto: b.com

Gibt es einen Hersteller, für den es Ihrer Meinung nach Sinn machen würde, die PSG zu kaufen?
Dirk Parey: Ja sicherlich. Vor allem im Bereich der PCs und Notebooks besteht ein großer Druck, Kosten zu optimieren und Markanteile zu gewinnen. Dort ist mit einer verschärften Konsolidierung zu rechnen. Der sMarkt würde sich mit dem Verkauf der Nummer eins in diesem Bereich neu formieren.

HP ist einer der Hersteller, durch den aufgrund seiner weltweiten Präsenz auch große Stückzahlen über die Distribution laufen. Wie reagieren Sie auf die aktuellen Meldungen? Abwarten oder Vorbereitungen treffen?
Parey: Es gibt im Moment keinen Grund nervös zu werden. IDC hat erst kürzlich die Marktführerschaft der PSG bestätigt und auch seitens HP wird beteuert, die Produkte weiter voranzutreiben. Es wäre zum Beispiel vorstellbar, dass die Produkte unter einer anderen Dachmarke bestehen blieben. Lediglich auf das Projektgeschäft muss ein Augenmark gelegt werden, da hier langfristig geplant wird. Wir pflegen eine enge Kommunikation mit dem Hersteller, um die Verfügbarkeit der Ware sicher zu stellen.

Hewlett-Packard will das Geschäft mit den derzeitigen WebOS-Produkten (Smartphones und Tablets) nicht mehr weiter betreiben. Wie beurteilen Sie solche kurzfristigen Strategieänderungen?
Parey: Natürlich hat dieses schnelle Umschwenken überrascht. Der Tablet-Markt ist hart umkämpft und doch klar aufgeteilt - an Apple geht hier nichts vorbei. Wie HP sich hier weiter aufstellt, werden die nächsten Monate zeigen. So wäre es für HP eventuell ein lukratives Modell, das WebOS unabhängig von der Hardware in Lizenz zu verkaufen.

In der offiziellen Bekanntgabe sagte Leo Apotheker, dass HP im März dieses Jahres eine Strategie, die auf Cloud-Lösungen und Software basiert, entworfen hat, um die veränderten Anforderungen der Kunden bedienen zu können. Spielt innerhalb einer solchen Strategie der Channel noch eine Rolle?
Parey: Mit einer Antwort kann man hier wahrlich nur im Nebel, besser gesagt in der Wolke stochern. Denn im Vordergrund steht eigentlich eine andere Frage: Welche Rolle wird die Cloud in Deutschland generell spielen? Nachgelagert folgen dann Mutmaßungen und Konzepte über die Rolle des Channels hinsichtlich der Cloud-Angebote. Wie genau der Channel hier partizipieren wird und wie sich dieser Trend entwickelt, ist bislang noch nicht wirklich absehbar.

Wie würden Sie den HP-Partner raten, auf die aktuellen Meldungen zu reagieren?
Parey: Hier gibt es keinen Grund zur Panik. Es ist unwahrscheinlich, dass es kurzfristig zu einer Verknappung von PSG-produkten auf dem Markt kommt. Große Projekte bedürfen allerdings einer besonderen Sorgfalt. Hier geht es ja primär um langfristig ausgelegtes Geschäft. Generell sollte man ruhig abwarten, den Markt beobachten und guten Kontakt zum Hersteller pflegen. (bw)

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