Einige HP-Partner trifft es mehr, andere weniger. ChannelPartner befragte Systemhäuser und Distributoren, die eng mit der PSG von HP zusammenarbeiten, welche Einflüsse die noch nicht genau definierten Veränderungen in der Personal Systems Group für ihr Unternehmen haben könnten. Während so mancher Systemhausverantwortliche wie ein Fels in der Brandung hinter dem Hersteller steht, gehen andere äußerst kritisch mit der aktuellen Situation um. Drei Systemhäuser und ein Distributor beantworteten die Fragen der ChannelPartner-Redaktion.
ChannelPartner wollte von ihnen wissen:
Welche Auswirkungen hat es Ihrer Meinung nach auf den Markt, wenn sich nach IBM ein weiterer großer Player aus dem B2B-PC-Markt zurückziehen würde?
Dexter McGinnis (Concat AG): Wenn sich HP aus dem PC-Markt zurückzöge, hätte das gravierende Nachteile: HP hätte kein vollständiges Portfolio mehr, das viele Kunden zu schätzen wissen und weshalb sie gerne bei HP alles aus einer Hand kaufen. Darunter würde auch die Glaubwürdigkeit leiden, denn Geschäftskunden wollen Verlässlichkeit von ihrem Lieferanten für Verträge, die zum Teil über Jahre geschlossen werden.
Dirk Bugar (IQ GmbH): Wie man liest, wird ja erst in den kommenden Monaten darüber entschieden. Die verbleibenden aktuellen PC-Lieferanten kommen sicherlich in Goldgräberstimmung, was zusätzlich mögliche Umsatzpotenziale angeht. Ob und wie weit diese Prognosen dann aufgehen werden, wird sich zeigen, da oftmals im Zuge solcher Veränderungen und Technologien wie zum Beispiel Cloud ganz neue Player erfolgreich den Markt betreten werden.
Fällt Ihnen ein Hersteller ein, für den es Ihrer Meinung nach Sinn machen würde, ein Kaufangebot für die PSG abzugeben?
Bugar: Alleine aufgrund der Marktanteile und des Kundenzugangs kann das für jeden aktuellen Marktbegleiter interessant sein - die Frage wird eher lauten: wer will und kann sich gegebenenfalls den Kaufpreis leisten.
McGinnis: Meiner Meinung nach wird hier nuer ein Hersteller oder Investor aus Asien darüber nachdenken. Alle anderen werden das Geschenk von HP gerne durch Argumente und Veränderungen zu nutzen wissen.
Sollte die PSG in einen eigenen Geschäftsbereich ausgegliedert werden, wird dieser Schritt auch Veränderungen in der Zusammenarbeit mit den Partnern bringen?
Ascan Collier (Bechtle): Die PSG ist ja heute bereits als eigener Geschäftsbereich organisiert und auf eine enge Partnerbetreuung ausgerichtet. Sofern also eine reine Ausgliederung vorgenommen wird, die die vorhandenen Strukturen nur wenig tangiert, wäre es durchaus denkbar, dass sich in der Zusammenarbeit zwischen ZP und uns nicht viel ändert.
McGinnis: Das glaube ich schon: Die Ansprechpartner können sich ändern, die Konditionen, die Channel-Strategie und vieles mehr. Ein solcher Schritt ist mit vielen Unabwägbarkeiten behaftet.
Bugar: Bedingt - Geschäfte werden immer noch zwischen Menschen gemacht. Und wer heute bei HP in der PSG tätig ist, wird dies mit gewisser Wahrscheinlichkeit auch in einem ausgegliederten Geschäftsbereich sein. Sicherlich wird es einige Veränderungen in den Tools und Prozessen geben, aber darin sind wir HP-Partner bereits in den vergangenen Jahren "trainiert" worden.