Abschied vom Kollektivgeist

Der "Sozial-Kitt" bricht weg - na und?

11.03.2009

Orientierung und Halt geben

Eine solche Vertrauensbeziehung ist gerade in schwierigen Zeiten wichtig - wenn zum Beispiel ein Personalabbau wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen schwebt. Dann müssen Führungskräfte intensiv das Gespräch mit ihren Mitarbeitern suchen und ihnen (soweit möglich) vermitteln, wie es ums Unternehmen und ihre persönliche Zukunft steht; des Weiteren, was in der aktuellen Situation nötig und möglich ist.

Einem solch offenen Dialog auszuweichen, ist ein Zeichen von Führungsschwäche. Dies bringt auch nichts. Denn die Mitarbeiter sind nicht dumm. Sie spüren schnell, wenn es im Gebälk eines Unternehmens anfängt zu knistern und zu lodern - sei es, weil das Arbeitsvolumen sinkt oder die Chefs nervöser werden oder ... Das verunsichert sie. Vor allem, wenn sie nicht einschätzen können:

- Ist das Feuer ein Strohfeuer?

- Ist es auf den Dachstuhl begrenzt oder wird es auch andere Teile des Hauses erfassen?

- Welche Maßnahmen wurden/werden ergriffen, um die Flammen einzudämmen und zu löschen?

Also machen sich die Mitarbeiter ihre eigenen Gedanken und die Gerüchteküche beginnt zu brodeln. Und das Feuer wird zumindest in den Köpfen der Mitarbeiter stets größer und größer, so dass jeden das Bedürfnis zu fliehen überkommt. Sei es, indem er sich eine neue Stelle sucht, oder indem er, sofern ihm dies nicht gelingt, innerlich resigniert.

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