Fachwissen allein genügt nicht

Die guten Mitarbeiter von morgen

21.03.2013

Mitarbeiter müssen "Selbstentwickler" werden

Hieraus resultiert ein immenser Lernbedarf - ein Bedarf, der mit zentral von der Personalabteilung organisierten Qualifizierungsmaßnahmen allein meist nicht mehr gedeckt werden kann. Dafür ist der Lernbedarf zu individuell und in den Fachbereichen zu verschieden. Deshalb muss das Lernen ein Teil des Arbeitsalltags werden. Und: Die Mitarbeiter müssen ihre Entwicklung selbst in die Hand nehmen. Sie müssen sozusagen "Selbstentwickler" werden, um begehrte Arbeitskräfte zu bleiben.

Das setzt mehrere Fähigkeiten voraus. Die Mitarbeiter müssen zum Beispiel lernen, eigene Lernprozesse zu organisieren; des Weiteren sich zum Lernen zu motivieren. Diese Fähigkeit zur Selbstmotivation wird in der modernen Arbeitswelt zu einer Schlüsselkompetenz. Denn je eigenständiger und -verantwortlicher die Mitarbeiter arbeiten, umso öfter geraten sie an einen Punkt, bei dem sie zunächst das Gefühl haben: Das kann ich nicht. Dann wird von Arbeitnehmern heute erwartet, dass sie nicht unmittelbar die Flinte ins Korn werfen, sondern sich fragen "Unter welchen Voraussetzungen könnte ich die Aufgabe doch lösen?" und einen Versuch wagen.

Zuversicht "Ich schaffe das schon"

Das setzt voraus, dass die Mitarbeiter die erforderliche Grundzuversicht "Irgendwie schaffe ich das schon" entwickeln, um neue Aufgaben beherzt anzugehen. Diese Fähigkeit, sich in eine positive, zuversichtliche Stimmung zu versetzen, fehlt vielen Arbeitnehmern noch. Die Folge: Sie verfallen bei neuen Herausforderungen oft in eine Art Schockstarre und fühlen sich schnell überfordert. Ein Indiz hierfür ist die wachsende Zahl psychischer Erkrankungen. Über diesen Zusammenhang sollten die Betriebe einmal nachdenken. Dann ließen sich auch Präventionsmaßnahmen organisieren. (oe)
Die Autorin Julia Voss ist Geschäftsführerin des Trainings- und Beratungsunternehmens Voss+Partner, Hamburg.
Weitere Informationen und Kontakt: www.voss-training.de.

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