Digitaler Lifestyle: Will der Konsument ihn überhaupt?

10.01.2008

Der Verkaufsboom der Flachbild-TV-Geräte, der in den letzten Jahren entscheidend die Marktentwicklung geprägt hat, schlägt sich in entsprechend steigenden Ausstattungszahlen nieder: Die Verfügbarkeit hat sich von 5,4 Prozent (Mitte 2006) auf 14,7 Prozent fast verdreifacht. In knapp 5,8 Mio. Haushalten steht mittlerweile ein LCD- oder Plasma-TV-Gerät. Von den Flachbild-TV-Besitzern verfügen nach eigenen Angaben 79 Prozent über ein Gerät, das hochauflösende Bilder (HD-ready oder Full-HD) darstellen kann.

Ist inzwischen fast jeder neunte deutsche Haushalt "HD-TV-empfangsbereit", so bedarf das Wissen über hochauflösendes Fernsehen offensichtlich noch der Nachhilfe. Etwa 8 Mio. Deutsche sagen von sich, sie seien am Thema "HD" interessiert und 14,3 Mio. wünschen sich, dass im Free-TV künftig mehr im HD-Format gesendet wird, damit ihr neu erworbenes Gerät zur Geltung kommt.

Aber nur knapp 35 Prozent wussten, dass High Definition TV eine bis zu fünf mal höhere Auflösung hat als herkömmliche Fernseher, und nur 23 Prozent meinten, sie könnten den Begriff "HD-ready" erklären (bei "Full-HD" sogar nur 11 Prozent). Bei der Umfrage wurde auch deutlich, dass es ein sehr großes Gefälle bezüglich der HD-Information der Verbraucher bei Alter und Geschlecht gibt:

Es bedarf somit offensichtlich noch intensiver Informationsarbeit seitens Industrie und Handel, um Interesse und Wissen um hoch auflösendes Fernsehen zu vertiefen und Vorbehalte oder Desinteresse abzubauen.

Immerhin äußerten fast 70 Prozent der Befragten – vermutlich auch mangels eigener Erfahrungen mit HD-TV, dass ihnen einstweilen Standardlösungen beim TV-Empfang ausreichen. 49 Prozent scheuen Kosten für zusätzliche Pay-TV-Abos und knapp 42 Prozent die Anschaffungskosten für die Hardware.

Die von fast 40 Prozent als Begründung vorgebrachte "fehlende Information" unterstreicht den Handlungsbedarf der Anbieter und Händler. Ein weiterer Grund für die Nichtnutzung von HD-TV betrifft die TV-Programmanbieter: Es gibt bislang aus Sicht des Konsumenten zu wenig Sendungen in HD-Qualität.

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