Ratgeber für Managed Service Provider (MSP)

Digitalisieren muss man nicht allein

Roland Walther ist Department Manager Services bei der SoftwareOne Deutschland GmbH. Er ist seit 2001 für das Unternehmen tätig und hatte dort bisher verschiedene Positionen inne, wie Service Manager oder Transition Manager. Heute ist Roland Walther für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Managed-Services-Angebots von SoftwareOne verantwortlich.
Digitalisierungsprojekte wie die Cloud-Transformation fahren sich in kleinen und mitteständischen Unternehmen häufig fest, weil IT-Abteilungen chronisch unterbesetzt sind. Managed Services Provider (MSP) bringen Entlastung und fördern die digitale Wettbewerbsfähigkeit.
Mit dem Angebot von Managed Services verschaffen sich Systemhäuser eine Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und kontinuierlich für Umsätze zu sorgen.
Mit dem Angebot von Managed Services verschaffen sich Systemhäuser eine Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und kontinuierlich für Umsätze zu sorgen.
Foto: LeoWolfert - shutterstock.com

Die IT-Abteilungen vieler deutscher Unternehmen leiden momentan unter einer Mehrfachbelastung. Laut dem Digitalverband Bitkom fehlten in Deutschland im Jahr 2022 137.000 IT-Fachkäfte. Außerdem sind deutsche Arbeitnehmer durchschnittlich 18,2 Tage pro Jahr krankgeschrieben. Zu dem personellen Druck kommt noch ein wachsendes Aufgabenspektrum. IT-Abteilungen sollen sich neben dem Tagesgeschäft ebenso mit der digitalen Geschäftsfeldentwicklung befassen, damit das Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben kann - beispielsweise dem Aufbau einer Cloud-Infrastruktur.

Die Cloud-Transformation bringt für sich genommen jedoch bereits einige Herausforderungen mit sich. Im Zentrum steht die Harmonisierung der Unternehmensdaten sowie deren Speicherung und Management. Haben sich in der Vergangenheit beispielsweise Datensilos gebildet, müssen diese im Zuge der Cloud-Transformation abgebaut werden. Außerdem gilt es, die neuen Digitalprozesse von Anfang an transparent aufzubauen, damit sie sich später einfacher automatisieren lassen. Die zugrunde liegende Infrastruktur sollte zuverlässig laufen. Redundante Systeme und effiziente Backups sind notwendig, um die Innovationskraft eines Unternehmens sicherzustellen.

IT-Limitierungen aufheben

Es reicht nicht aus, diese Maßnahmen einmalig umzusetzen. Digitalisierung ist ein konstanter Prozess. Diese Daueranforderung kann IT-Abteilungen an ihre Belastungsgrenze bringen. Damit ihr Kerngeschäft nicht leidet, bieten sich die Dienste eines Managed Services Provider an. Doch welche Qualitäten sollte ein MSP mitbringen?

Erfahrene Dienstleister denken nicht in Einzelprozessen, sondern End-to-End. Beginnend bei der ersten Bestandsaufnahme im Unternehmen über die Erstellung des Projektplans und die Migration der Systeme bis zum Betrieb und der Wartung der Umgebung sollte immer kompetentes Servicepersonal erreichbar sein. Das Projekt zu planen, die Daten zu migrieren und im Anschluss die Umgebung zu betreiben und zu überwachen, zählt bei vielen MSP zum Standardangebot. Zusätzliche modulare Pakete, die den Service granularer strukturieren, sind eine sinnvolle Ergänzung des Portfolios. Dazu zählen:

  • Sicherheits- und Backup-Services

  • FinOps

  • Ausbildungsinhalte

  • Workplace Services

  • Mobilitäts- sowie Lifecycle-Dienste

  • Data Center Services wie Cloud-Infrastruktur-Dienste

  • Service Desk

  • IT Asset Management

  • Digital Supply Chain Services

Auch abseits der technischen Aspekte von Digitalisierungsprojekten bieten MSP Leistungen an. Sie unterstützen Unternehmen beim Adoption- und Change-Management, um die Belegschaft auf die neuen Anwendungen und Prozesse einzustellen. Das Performance-Management und die Systemanalysen lassen sich ebenfalls über den Dienstleister abwickeln. Unternehmen können sich aus all diesen Modulen diejenigen auswählen, die für ihr alltägliches Geschäft den größten Mehrwert schaffen.

So flexibel wie das Portfolio eines MSP aufgebaut ist so verschieden können seine Kunden sein. Mittelständische Unternehmen haben andere Mittel als Konzerne. Damit beide vom Portfolio des Dienstleisters profitieren können, muss es skalierbar sein. Der MSP kennt sich im besten Fall gut in der Branche des Kunden aus und kann abschätzen, wo die technischen Anforderungen liegen. Auf dieser Grundlage lässt sich der Scope of Work erarbeiten und beziffern.

Mit Kompetenz und Vertrauen zur Cloud-Transformation

An der Cloud-Transformation hängt für ein Unternehmen viel. Schließlich geht es dabei um die Migration wichtiger Betriebsdaten. Außenstehende Spezialisten daran zu beteiligen, funktioniert nur über Vertrauen. Der Managed Services Provider und das Kundenunternehmen müssen auf Augenhöhe kommunizieren. Dafür sind ständig verfügbare Kommunikationsschnittstellen und eine aufrechte, kompetente Beratung notwendig. Umfangreiche Projekterfahrung und Projektmanagement-Kenntnisse auf Seiten des MSP sind ein weiteres gutes Zeichen dafür: dass der Dienstleister zu jeder Zeit die Kontrolle behält und stets genügend Personal und Ressourcen verfügbar hat, um eine Initiative erfolgreich umzusetzen.

MSP nehmen Unternehmen bildlich gesprochen an die Hand und brechen Limitierungen wie fehlendes Personal oder Know-how auf. Kunden gewinnen mehr Sicherheit und Effizienz im alltäglichen Geschäftsbetrieb. Die Kombination von technischen Dienstleistungen und Beratungen führt dazu, dass die Mehrwerte der Cloud-Infrastruktur besser genutzt werden können, als wenn Unternehmen auf sich selbst gestellt wären. Diese können sich letztendlich besser auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren.

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