DTX kontra ATX: AMDs neuer Gehäuseformfaktor unter der Lupe

10.08.2007

Vorteile

Widmen wir uns zunächst den Vorteilen von DTX gegenüber ATX. Warum sollte ein Händler DTX- anstelle von ATX-Systemen verkaufen? Die Antwort lautet: Die Systeme sind günstiger und kleiner als PCs in etablierten ATX-Gehäusen. Mit Abmessungen von 354 x 325 x 96 (L x B x H) und einem Gehäusevolumen von rund elf Litern sind sie ein ganzes Stück kleiner. Dies soll vor allem die Platzierung auf dem Schreibtisch und eventuell sogar "unsichtbar" hinter dem Monitor ermöglichen.

Der neue Formfaktor erfordert auch eine spezielle Mainboard-Größe. Im Moment erhältliche Boards sind - mit Ausnahme von Mini-ITX - nicht zu DTX kompatibel. Die kleineren DTX-Platinen haben aber das gleiche Lochschema wie ihre großen ATX-Schwestern und können deshalb in ATX-Gehäusen verwendet werden. Dies ist hauptsächlich ein Vorteil für die Mainboard-Hersteller. Sie könnten so theoretisch ganz auf die kostspieligere Produktion von ATX-Platinen (da durch den kleineren Formfaktor bis zu vier Mainboards aus einer Mutterplatine gewonnen werden können) verzichten, ohne treue ATX-Gehäusebesitzer als Kunden zu verlieren.

Je kleiner ein Gehäuse ist, desto schwieriger gestaltet sich das Abführen von Wärme. Laut AMD sollen Aluminiumkühler und Lüfter ausreichen, um einen DTX-PC ausreichend zu kühlen. Dabei soll es keine Leistungsbeschränkungen beim Prozessor und der Grafikkarte geben. Bei hohen Temperaturen müsse man lediglich leistungsstärkere Lüfter einsetzen. Dies hat natürlich zu Folge, dass die Systeme lauter werden. AMD gibt prinzipiell für ein standardmäßiges DTX-System einen Geräuschpegel von maximal 30 Dezibel an. Dies ist angenehm leise, und beim Einsatz im Büro kommen ohnehin keine High-End-Komponenten zum Einsatz, die laute Lüfter erfordern würden.

Durch die gelochte Seitenwand eines DTX-Towers zieht der CPU-Kühler Frischluft an.
Durch die gelochte Seitenwand eines DTX-Towers zieht der CPU-Kühler Frischluft an.

Anders als bei ATX-Gehäusen saugt der CPU-Lüfter standardmäßig die Luft direkt von außen durch eine gelochte Öffnung in der Seitentür an. Die CPU wird so besser gekühlt, und gleichzeitig kommt Frischluft von außen in das Gehäuse. Zusätzlich gibt es einen Front- und einen Heck-Gehäuselüfter. Der Frontlüfter ist am Fuß des Towers angebracht. Er bläst direkt Luft von hinten über die eingebaute Grafikkarte und pustet außerdem noch das optische Laufwerk seitlich an. Über dem Steckplatz der Grafikkarte befindet sich ebenfalls eine gelochte Öffnung nach außen, wodurch dort entstehende Wärme entweichen kann.

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