Ein HD-Panel macht noch kein HDTV

27.04.2006

So entsteht echtes HDTV

Damit der Anwender Filme in hoch auflösender Qualität genießen kann, benötigt er folgende Produkte:

Das Ausgabemedium (Fernseher oder Beamer) muss HD-ready sein. Das bedeutet: Es hat eine native 16:9-Auflösung von wenigstens 720 Zeilen, verfügt über (mindestens) einen analogen YUV-Komponenteneingang, besitzt (mindestens) einen HDCP-kopierschutzfähigen digitalen Eingang (DVI-D/-I oder HDMI) und kann über beide Eingänge (jeweils bei 50 und 60 Hertz, beim digitalen unverschlüsselt und verschlüsselt) Vollbilder von 1.280 × 720 Pixeln (720p) und Halbbilder von 1.920 × 1.080 Pixeln (1080i) annehmen.

Die digitalen Video- und Audiodaten erhält das Ausgabegerät idealerweise von einem HDTV-zertifizierten Receiver, einer Settop-Box oder einem HD-Rekorder mit integriertem Tuner.

Um dieses Logo zu Recht zu tragen, müssen Receiver wahlweise DVB-T-, DVB-S- oder DVB-C-Signale empfangen und verarbeiten können. Geräte mit Aufnahmemöglichkeit (beispielsweise mit Festplatte) werden nur dann zertifiziert, wenn sie Bilddaten bis zur Auflösung von 1.280 x 720p und 1.920 x 1.080i verarbeiten und im 16:9-Format darstellen können.

Settop-Boxen müssen die Kompressionsstandards MPEG2 und MPEG-4/H.264 AVC unterstützen und Daten im Frequenzbereich 50 Hz wiedergeben können.

Alle Geräte ohne Bildschirm müssen, wie auch die HD-ready-Ausgabegeräte, mindestens einen Komponenten-, einen DVI- oder einen HDMI-Ausgang besitzen und den Kopierschutz HDCP unterstützen.

Um nun das Optimum aus den Geräten herauszuholen, sollte auch die optimale Verbindung gewählt werden. Alle aktuellen DVD-Player unterstützen HDCP. Darum müssen sie unbedingt über DVI oder besser noch HDMI am Fernseher oder Beamer angeschlossen werden. HDMI-Buchsen verstehen digitale Bild- und Audiodaten, DVI nur digitale Bilder. Der analoge oder digitale Ton muss also anderweitig übertragen werden. Schließt man den Player über YUV oder DVI ohne HDCP-Unterstützung an, bleibt der Bildschirm schwarz.

Nicht alle DVD-Abspielgeräte sowie Fernseher und Beamer werden standardmäßig mit einem HDMI-Kabel ausgeliefert, da diese sehr teuer sind. Man braucht sie aber.

Bei der Auswahl des Kabels ist die Länge entscheidend. Je kürzer es ist, umso bessere Bildqualität gibt es. Stehen die Geräte weiter auseinander, kann ein höherwertiges Kabel helfen - oder ein so genannter HDMI-Repeater, der das Signal aktiv auffrischt.

Erst wenn alle diese Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt, also auf ein und dasselbe Format eingestellt sind, kann man echtes HDTV erleben - sofern auch die Inhalte, also TV-Sendungen und DVD-Filme, in HDTV-Qualität angeboten werden. Doch das steht auf einem anderen Blatt.

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