Hintergrund und Technologie

Erfolgreich 3D-Geräte verkaufen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Die 3D-Brille

Brillenloser 3D-Genuss im Wohnzimmer ist derzeit noch nicht konkurrenzfähig. (Bild: LG)
Brillenloser 3D-Genuss im Wohnzimmer ist derzeit noch nicht konkurrenzfähig. (Bild: LG)

3D-Brillen gibt es nach wie vor - weil autostereoskopische Displays, die mit bloßem Auge betrachtet werden können, noch nicht konkurrenzfähig sind. Die Sehhilfen von heute funktionieren aber viel zuverlässiger und besser als früher: entweder passiv mit Polarisationsfiltern in den Gläsern, oder aktiv mit der sogenannten Shutter- oder Verschluss-Technik. Beide Systeme haben den Vorteil, dass sie – anders als Anaglyphen-Bilder – die Farben praktisch unverfälscht wiedergeben.

Geschmackssache ist die Wahl des 3D-Prinzips trotzdem. Denn während durch Shutter-Brillen die volle Auflösung des TV-Schirms zu sehen ist, strahlen beim passiven Verfahren gerade und ungerade Display-Zeilen mit verschieden polarisiertem Licht. Die Polfilter-Brille lässt nur eine Hälfte der Zeilen zum jeweiligen Auge durch, was die Bildschärfe für den Zuschauer halbiert. Wegen des Zeilenrasters können diagonale Linien im Bild etwas unruhig erscheinen. Dafür ist das Bild völlig flimmerfrei. Shutter-Brillen öffnen und schließen ihre Gläser 50 mal pro Sekunde, was bei zu viel Kunstlicht im Raum von manchen Menschen als leichtes Flimmern wahrgenommen wird. Jeder reagiert auf die Display-Eigenschaften anders. Am besten, Sie geben Ihren Kunden die Möglichkeit, die Technologien mit eigenen Augen zu vergleichen.

Kein 3D im Free-TV

Wer 3D schauen will, ist auf Blu-ray-Inhalte oder Pay-TV angewiesen. (Bild: Philips)
Wer 3D schauen will, ist auf Blu-ray-Inhalte oder Pay-TV angewiesen. (Bild: Philips)

Signalverarbeitung und Bildschirm von 3D-Fernsehern sind so leistungsfähig, dass die Geräte auch mit normalem 2D-Programm hervorragende Ergebnisse zeigen. Deshalb statten viele Hersteller ihre Topmodelle inzwischen serienmäßig mit 3D aus – auch wenn sie gar keine Brille mitliefern.

Der Käufer bekommt auf diese Weise ein zukunftssicheres Gerät mit maximaler 1080p-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) und kann die nötigen 3D-Brillen bei Bedarf nachkaufen. Allerdings bleibt es nicht bei dieser Anschaffung: Für dreidimensionale Bilder müssen auch der Blu-ray-Player, die Spielekonsole, die Set-Top-Box und die Foto- oder Videokamera 3D-fähig sein.

TV-Kanäle mit dreidimensionalem Programm sind bislang noch die Ausnahme. Meist handelt es sich dabei um Bezahlsender (Pay-TV) oder Fernseh-Angebote via Internet (IPTV), die eine spezielle Empfangsbox benötigen. Die öffentlich-rechtlichen Programme und werbefinanzierten Privatsender haben gerade erst mit ihrer HDTV-Ausstrahlung begonnen. Ob und wann sie auf 3D umsteigen, steht noch nicht fest.

Aller Voraussicht nach werden aber auch künftige 3D-Kanäle im Side-by-Side-Verfahren ausgestrahlt, das die Perspektiven für das rechte und das linke Auge nebeneinander in einem Bild überträgt. Solche Signale lassen sich mit heutigen HDTV-Receivern problemlos empfangen. Eventuell muss nur der 3D-Fernseher von Hand umgeschaltet werden, damit er beide Perspektiven wieder übereinander legt.

3D-Konvertierung sorgt auch mit konventionellen 2D-Programmen für räumliche Tiefe. Die aufwändige Elektronik in einigen Fernseher-Modellen – aber auch in Projektoren und Blu-ray-Playern – rechnet dazu das Signal einfach um. Die Stärke des Effekts lässt sich stufenweise regeln. Das Ergebnis sieht zwar nicht so perfekt aus wie ein stereoskopisches Bild, das mit zwei Kameralinsen aufgenommen wurde, aber selbst das können 3D-Fans ja inzwischen selber machen.

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