Von Gerhard Riedle, Channel Sales Manager Westeuropa bei Intel
Gemäß des Mooreschen Gesetz lassen sich immer mehr Transistorfunktionen auf dem gleichen Stück Silizium integrieren. Die Herstellungskosten für einen Transistor liegen heute bei weniger als einem Mikro-Cent (0,00000001? oder einen millionstel Cent). Übertragen auf die Herstellung von Nano-Robotern (Catoms) ergeben sich durch diesen Preisverfall völlig neue Zukunftsperspektiven. Mittels Catoms ließe sich beispielsweise das Produktdesign entscheidend vereinfachen und verbilligen.
In den Intel-Laboratorien arbeitet man an einem kühnen Projekt (Claytronics-Projekt). Mittels Catoms soll sich in Zukunft das Produktdesign jeglicher Gegenstände entscheidend verinfachen. Denn: Millionen dieser Catoms können untereinander kommunizieren und miteinander agieren.
Man stelle sich Automobilentwickler vor, die anstelle von Bildschirm, Maus und Keyboard mit ihren bloßen Händen ein 3D-Model eines zukünftigen Fahrzeugs bearbeiten, das aus Millionen von Catoms besteht. In Sekundenschnelle verändern die Catoms Farbe und Form. In Echtzeit gehen die veränderten Modelldaten an einen Rechner im Hintergrund, der aus den neuen Daten sogleich den Bauplan erstellt. Was sich wie Science Fiction anhört ist heute schon Gegenstand eines Forschungsprojekts der Carnegie Mellon Universität (Pennsylvania) und Intel.
Der tatsächliche Einsatz dieser Technik liegt jedoch in ferner Zukunft. Wenn aber Anfang der 60er Jahre behauptet worden wäre, dass die Herstellungskosten für eine Million Transistoren in Zukunft einen Cent betragen, hätte sich das ebenfalls nach Science Fiction angehört.
Bereits heute jedoch profitieren die Entwickler der Dual-, Quad- und Multi-Core Prozessoren der nächsten Generation vom Claytronics-Projekt wenn es um Erkenntnisse zu Stromversorgung, Rechenleistung der einzelnen Catoms, die Kommunikation im Verbund sowie zukünftige Anwendungsmodelle für Computer mit mehreren Rechenkernen geht.