Grundkurs Heimvernetzung - Teil 2

02.11.2006
Von Thomas Papadhimas

Streaming

Welche Formate man streamen kann, hängt in erster Linie von der Server-Software ab. Die meisten Programme bieten die Formate an, die durch die UPnP-Vorgaben fest definiert sind. Die Software von Nero geht einen Schritt weiter, sie wandelt nicht kompatible Formate um, bevor sie übers Netz laufen. Diese Umrechnung muss jedoch schnell gehen und erfordert entsprechende Hardware.

Minimum ist eine aktuelle CPU, am besten ein schnelles Dual-Core-Modell, und mindestens ein Gigabyte Speicher. Nur das gewährleistet einen kontinuierlichen Datenstrom. Wer diese Aufgabe von einem alten, ausgemusterten Rechner ausführen lässt, muss damit rechnen, dass die Wiedergabe stark ruckelt oder ganz aussetzt.

Grundsätzlich lassen sich alle gängigen Audio-, Video und Fotoformate streamen. Wer mit einer Digicam fotografiert, speichert seine Fotos sowieso im JPEG-Format, und Musik ist als MP3-, WMA-, AAC- oder M4A-Datei käuflich.

LEGAL ERWORBENE MUSIK: Probleme gibt es bei kopiergeschütztem Material. Sowohl Client als auch Server müssen DRM (Digital Rights Management) unterstützen, ansonsten laufen gekaufte Songs aus Online-Musik-Shops nicht übers Netz. Das gilt sowohl für Stücke im WMA-Format als auch für Lieder aus iTunes. Letztere können nur wenige Media-Server im Haus verteilen, WMA ist in dieser Hinsicht das wesentlich besser etablierte Format.

Nicht nur gekaufte Musik lässt sich im Haus verteilen, auch Web-Radio kann man überall hören. Die Auswahl an Online-Sendern ist riesig. Da viele Stationen nicht kommerziell arbeiten, haben die Anbieter bei der Songauswahl freie Hand – viele Sender kommen sogar ohne Werbung zur Refinanzierung aus. Außerdem ist hier nicht nur langweiliges Pop-Gedudel angesagt. Es gibt für jede Sparte eigene Sender: Egal ob Heavy Metal, türkische oder religiöse Programme. Im Internet kommt jeder auf seinen Geschmack. Damit verschiedene Sender parallel im Haus empfangen werden können, ist eine breitbandige Internet-Anbindung nötig.

GESCHWINDIGKEIT IST ALLES: Je nach Geschwindigkeit des Internet-Anschlusses können mehrere Sender gleichzeitig gehört werden. Mit einem ISDN-Anschluss kann man maximal einen Stream deutlich unter 64 KBit anhören – da gibt‘s aber nur sehr wenige Sender.

Die meisten Stationen liefern mit 128 KBit aus; ein DSL-1000-Anschluss schafft dementsprechend etwa eine Handvoll Sender unter optimalen Bedingungen. Auch die Geschwindigkeit des Netzwerks ist wichtig. WLAN nach 802.11g reicht zwar für fast alles, aber nur solange dieser Datentransfer der einzige im Netz ist. Für Videodateien sollte es eher ein 100-MBit-Netzwerk sein. Bei mehreren Teilnehmern kommen Sie schnell in den Bereich, wo nur noch Gigabit-Ethernet lästige Ruckler beseitigen kann.

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