Holländische Studie prangert Arbeitsbedingungen in Handy-Fabriken an

08.12.2006

Zur Verantwortung der Handykonzerne erklärte Wilde, dass diese ihre hauseigenen Richtlinien, Sozialstandards und Umweltrichtlinien betreffend, nicht auf die Zulieferer übertragen würden beziehungsweise sich damit zufrieden gäben, dass ihnen von den Zulieferern die Einhaltung der Richtlinien ("Code of Business Conduct") zugesichert würden. Gelegentliche Kontrollen durch die Hersteller habe es zwar gegeben; von einer systematischen Kontrolle aber, mittels unangekündigter Besuche oder einer Zertifizierungsstelle, könne nicht die Rede sein.

Aber auch große Service Provider kümmerten sich nicht um die Probleme, obwohl sie Druck auf die Hersteller ausüben könnten.

Nokia und Motorola, die beiden am stärksten betroffenen Konzerne, erklärten, sie begrüßten die Studie. "Wir sind daran interessiert, missbräuchliche Arbeitsbedingungen unserer Zulieferer aufzudecken und gehen den Hinweisen nach", versicherten Mark Durrant von Motorola und Susan Allsop von Nokia übereinstimmend. Beide Konzerne haben umfassende Richtlinien auf ihren Webseiten veröffentlicht: hier die Richtlinien von Nokia, hier die von Motorola.

Beider Firmen Stellungsnahmen finden sich auch in dem Report eingearbeitet wieder; er war ihnen und ebenso Sony Ericsson, Samsung und LG vorweg zugeschickt worden. Während auch Sony Ericsson direkt Stellung bezog, waren die beiden letzteren nicht zu einem Interview mit den SOMO-Autoren bereit. (wl)

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