Was Netzwerkhersteller für 2012 vorhersagen

Integrierte Security-Appliances

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Welche UTM-Appliance für welchen Kunden?

"Neue Anwendungen und Geschäftsprozesse werden die künftige IT-Security entscheidend prägen." Jörg von der Heydt, Channel & Marketing Manager Germany bei Fortinet
"Neue Anwendungen und Geschäftsprozesse werden die künftige IT-Security entscheidend prägen." Jörg von der Heydt, Channel & Marketing Manager Germany bei Fortinet
Foto: Fortinet

Doch für welche Kunden sind nun die vorher angesprochenen UTM-Appliances geeignet, und wann benötigt man unter Umständen spezialisierte Security-Geräte? Auch darüber gehen die Meinungen der Anbieter weit auseinander. So glaubt etwa Sourcefires Channel-Direktor Anthony Perridge weiterhin fest an die Notwendigkeit von spezialisierten Schutzvorrichtungen, während Sophos-CTO Markus Henning davon ausgeht, dass Speziallösungen nicht mehr gefragt sind. Seiner Einschätzung nach werden eher mehr Funktionen in UTM-Appliances vereinigt.

Robert Jung von Westcon Security nimmt dagegen an, dass sogenannte Next-Generation- Firewalls das Thema Unified Threat Management verdrängen werden. "Schon jetzt nutzen immer weniger Hersteller den Begriff UTM", so der VAD-Vertreter weiter.

"Hoch im Kurs stehen bei den Kunden unserer Reseller spezialisierte Appliances, die der aktuellen Bedrohungslage - insbesondere den zahlreichen, gezielten Angriffen auf Unternehmensdaten - Tribut zollen", so Jung weiter. Seiner Ansicht nach ist solchen individuellen Attacken kaum mit universellen Lösungen beizukommen, und daher würden immer mehr Kunden auf Systeme setzen, die klar auf ausgewählte Angriffsvektoren fokussieren. "Ein vergleichbarer Paradigmenwechsel zeichnet sich aus ähnlichen Gründen auch am Endpoint ab", da ist sich der Westcon-Manager ganz sicher.

Jörg von der Heydt vertritt dagegen die Überzeugung, dass spezialisierte Appliances nicht das Kernproblem der Kunden lösen würden: die Komplexität ihrer IT-Systeme. Darüber hinaus würden dann zumeist Instanzen fehlen, die die Wirksamkeit der Kombination aller eingesetzten Appliances zuverlässig prüfen könnten. "Solche Instanzen gibt es zwar, sie sind aber sehr teuer und zudem ebenfalls komplex", erläutert Fortinets Channel-Manager weiter. Da rät er den Resellern, lieber die einzelnen Security-Module innerhalb der UTM-Appliances besser aufeinander abzustimmen, was Schnittstellen und die Interaktion der Engines betrifft: "Das ist sinnvoller und nachweislich sicherer, als verschiedene Third-Party-Lösungen miteinander zu kombinieren", so das Fazit von der Heydts.

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