Tiefrote Zahlen

Japans TV-Riesen stehen unter Bebenschock

01.08.2011

Hatte Panasonic im Vorjahresquartal noch einen Nettogewinn von 43,6 Milliarden Yen (394 Mio. €) geschrieben, war es jetzt im April bis Juni ein Minus von 30,3 Milliarden Yen oder umgerechnet knapp 294 Millionen Euro.

Der Panasonic-Umsatz ist in den drei Monaten um 11 Prozent auf 1,92 Billionen Yen (17,36 Mrd. €) stark zurückgegangen, wobei das Unternehmen schätzt, dass das Beben allein für einen Rückgang von 120 Milliarden Yen verantwortlich war. Zum Teil ist die Misere aber auch auf einen Nachfragerückgang zurückzuführen, weil wichtige Kunden ihre Produktion zurückgefahren haben, zum Teil auf eine beschädigte LCD-Panel-Fabrik der 2009 komplett übernommenen Tochter IPS Alpha in der Präfektur Chiba. Wechselkursschwankungen haben den operativen Profit mit 19 Milliarden Yen ebenfalls belastet.

Der japanische Yen hatte gerade erst vergangene Woche einen neuen Höchststand. Wegen der massiven Aufwertung der Landeswährung sehen sich die TV-Hersteller Japans gezwungen, immer größere Teile ihrer Produktion auszulagern, und nicht nur diese. Davon profitieren im Elektronikumfeld vor allem EMS- und OEM-Riesen wie Foxconn (Taiwan), Flextronics (Singapur), TPV (Taiwan/China) und Wistron (ehemals OEM-Sparte von Acer).

Besonders hart getroffen hat es Panasonics TV-Business. Die Umsätze sind im zweiten Quartal übers Jahr gesehen um 28 Prozent drastisch nach unten gegangen. Und da die Nachfrage aus den USA und Europa ausbleibt, hat die Sparte sich schon zum Verlustgeschäft entwickelt. Wie ein Panasonic-Manager ankündigte, werde man daher in der zweiten Jahreshälfte möglicherweise die Produktion herunterfahren.

Zur Startseite