Atomare Dimensionen

Kleinster Speicher der Welt

13.01.2012
Nano-Byte: Acht atomare Bits arrangiert zu einem Byte. Die gespeicherte Binär-Information (01010011) entspricht dem Buchstaben 'S'. Für Druckauflösung hier klicken. Bild: Sebastian Loth/CFEL
Nano-Byte: Acht atomare Bits arrangiert zu einem Byte. Die gespeicherte Binär-Information (01010011) entspricht dem Buchstaben 'S'. Für Druckauflösung hier klicken. Bild: Sebastian Loth/CFEL
Foto: CFEL

Herkömmliche Magnete wie die im gewöhnlichen Kompass nutzen in der Regel ferromagnetisches Material, das aus Eisen, Nickel und anderen Elementen bestehen kann. Auf Computer-Festplatten werden die Datenbits jeweils in winzigen ferromagnetischen Strukturen abgelegt, die die Null oder Eins eines Bits durch die Ausrichtung ihrer Pole repräsentieren. Diese Speicher benötigen allerdings einen Mindestabstand zueinander - anders als bei antiferromagnetischen Einheiten, die deutlich dichter nebeneinanderliegen können.

"Wir haben jetzt eine Möglichkeit gefunden, in kurzen Reihen von Eisenatomen zwei unterschiedliche antiferromagnetische Zustände zu erzeugen, einen für die Null und einen für die Eins", sagt Loth. Dabei helfe die Platzierung der Eisenatome auf einer Kupfernitrid-Oberfläche.

Der Superspeicher lässt sich jedoch nur unter besonderen Umständen bauen: Stabil ist er derzeit erst bei Temperaturen von minus 268 Grad. Zudem wurden die Strukturen Atom für Atom aufgebaut. Möglich sei das nur mit Hilfe eines Rastertunnelmikroskops gewesen, erläutert Loth. "Ehe antiferromagnetische Datenpunkte tatsächlich zum Einsatz kommen, wird sicher noch einige Zeit vergehen", sagte Andreas Heinrich, Leiter des IBM-Labors in Almaden in Kalifornien.

Das Ergebnis ist dennoch ein großer Schritt für die Forschung. "Damit liegt quasi erstmals ein Machbarkeitsnachweis vor", sagte IBM-Sprecher Hans-Jürgen Rehm. "Das ist, als wenn man eine neue Tür in den nächsten Raum geöffnet hat." Es sei zwar der allererste Schritt, aber es funktioniere. (dpa/rw)

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