Big Data & Co. besser kombinieren

Kollektive Intelligenz herausfiltern

Michael Sudahl lebt in Stuttgart und arbeitet in Schorndorf. Der gelernte Banker und Journalist beschäftigt sich seit 20 Jahren mit den Themen Personal, Karriere und IT. Daneben berät er Firmen in internen und externen Kommunikationsfragen, erstellt Kundenmagazine, schreibt Fachartikel und moderiert Prozesse rund um die Felder Unternehmensstrategie, öffentliche Wahrnehmung und Unternehmenskultur. Darüber hinaus hat er eine mehrjährige Ausbildung zum Körpertherapeuten (Cranio) abgeschlossen und ist inzwischen ebenfalls als Coach und Trainer tätig. 
Web 2.0, Mobile Revolution oder Big Data: Weil sich das Volumen weltweit neu anfallender Daten mittlerweile alle zwei Jahre verdoppelt, beeinflussen neue Technologien Unternehmen immer stärker. Doch viele Entscheider und Technik-Freunde vergessen gern dabei, dass Innovation und Wachstum vor allem durch den Menschen entsteht, der mit den Informationen hantiert.
Bei der Software Lyza wurde Business Intelligence mit einer intelligenten, kollaborativen Komponente versehen.
Bei der Software Lyza wurde Business Intelligence mit einer intelligenten, kollaborativen Komponente versehen.
Foto: Lyzasoft

Komplexe Technologien mit hohen Sicherheitsvorkehrungen benötigen immer mehr tiefgreifendes IT-Wissen und verhindern, dass ein Mitarbeiter mit guten Ideen schnell und unkompliziert mit Daten arbeiten kann. Wie überholt diese Informationskultur ist, zeigen Virgin, Google, Amazon oder Tesla. Die kreativen Potenziale anstelle regulierter Technik in den Mittelpunkt stellen.

So hat ein Team des Marktanalyse-Unternehmens Gartner, das sich mit Business Intelligence (BI) und Performance Management auseinandersetzt, 2009 sechs verschiedene, interessante BI-Anbieter für Kompetenzzentren und Analysten empfohlen: Deren Marke zwar noch nicht bekannt ist, doch die Innovation versprühen. Einer davon war die Software Lyza, die BI mit einer intelligenten, kollaborativen Komponente versehen hat. Entwickelt hat sie Lyzasoft-Gründer Scott Davis 2008 in den USA mit dem Fokus auf das Kombinieren aller gängigen Datenformate. Die Arbeit seines Teams an den Schnittstellen war zentral, um von Google-Daten über Excel und Flat Files bis Hadoop und MySQL experimentierfreudig per Drag & Drop Quellen einzubinden.

Darauf fußt auch Gartner's Begründung: "Die Software integriert verschiedene Datenformen auf einfache Weise. So können Analysten ohne größere IT-Kenntnisse aus den Daten neue Zusammenhänge entwickeln und analysieren. Und ebenfalls ohne Skripte oder IT-Unterstützung Berichte und Dashboards erstellen."

Aktuelle BI-Ansätze infrage stellen

Diese Unkompliziertheit schätzt auch Hans Sieder, Geschäftsführer der Frankfurter Sieger Consulting GmbH, einem IT-Dienstleister für Business Intelligence. Hat er die Wahl, so nehme er immer die Lösung, die Menschen in die Lage versetzt, ihre Probleme selbst zu lösen. Dazu gehört natürlich auch Technologie. Diese sollte sich aber an den eigenen Bedürfnissen orientieren und nicht andersherum. "Was hilft das schnellste Flugzeug, wenn es keiner fliegen kann?", hinterfragt er den Trend vieler aktueller BI-Ansätze.

Aus diesem Grund wählte Sieder unter anderem Lyzasoft für seine Arbeit. "Lyza liefert schnell Ergebnisse und ist dabei extrem pragmatisch und ergonomisch. Das kommt bei vielen unserer Kunden gut an.", erklärt Sieder.

Gartner-Mitarbeiterin Rita Sallam lobt auch die Struktur der Software: "So eignet sie sich auch dazu, millionen Zeilen zu analysieren. Und das, ohne große Anforderungen an den Arbeitsspeicher zu stellen wie normale In Memory-Lösungen."

Eine transparente Dokumentation

Medieninformatiker Hans Sieder schätzt zudem an seinem neuen Tool zwei weitere Funktionen. Zum einen die transparente Dokumentation: Denn er wie die Entscheider bei seinen Kunden fragen beim Betrachten von Bilanz-Grafiken oder Wachstumskurven oft: "Woher stammt diese Zahl?" Das lässt sich durch Zeit- und Quellstempel im Hintergrund exakt beantworten: "Wenn Lyzasoft die Daten der Oberfläche mit seinen Quelldaten, auch Metadaten genannt, verbindet, bleibt erhalten, woher die Informationen stammen und wer sie wie bisher bearbeitet hat", erklärt der 38-Jährige. Welcher Filter wozu führte, welche Grafik zwischendurch entstand und so weiter. Das mache Analysen prüffähiger, so Sieder weiter. Da Metadaten und Bearbeitungsresultate jederzeit verglichen werden können, lässt sich schnell ersehen, wie die Autoren der Grafik die Zahlen interpretierten und welche Annahmen sie machten.

Zum anderen ist es das Webportal Lyza Commons. Nutzer der Cloud Version werten hier die Quellen aus und stellen sie anderen Nutzern zur Verfügung. Diese können die Zahlen bearbeiten, kommentieren oder bewerten. Der Gedanke liege nahe, dass daraus irgendwann ein Wikipedia der Zahlen werden könnte, meint Sieder. "Und so muss auch nicht mehr alles per E-Mail laufen, was uns viel Zeit spart", fügt der Frankfurter an.

Die Kombination aus einem schlanken, sehr leicht zu bedienenden Self-Service-BI-Tool und einer sozial-kollaborativen Plattform kristallisiere wichtige Informationen heraus und schaffe verlässliche Erkenntnisse. "Denn ich möchte mich ohne großen Aufwand und langwierige Projekte auf den Teil der Business Intelligence konzentrieren, der dabei so großen Mehrwert schafft: Die kollektive Intelligenz meiner Leute, die damit arbeiten", resümiert Sieder. (tö)

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