Im Berufs- und Privatleben ist es besonders wichtig, Konflikte konstruktiv zu lösen, um negative Folgewirkungen und Eskalationen auszuschließen sowie positive Effekte von Konflikten nutzen zu können. Das Leugnen oder Unterdrücken von Konflikten ist in jedem Falle kontraproduktiv. Doch nicht wenige Menschen sind regelrecht konfliktscheu, ihnen fehlen der Mut und die Entschlossenheit, Konflikte offen auf den Tisch zu legen und eine Lösung anzugehen. Andererseits sind sie jedoch auch nicht bereit, ihre Verärgerung abzuhaken und die Sache auf sich beruhen zu lassen. Das löst mitunter sehr heftige Emotionen aus: Frustration und ein Gefühl der Machtlosigkeit ebenso wie starke Verärgerung bis hin zur kochenden Wut können die Folgen sein. Konfliktfähigkeit ist deshalb eine der wichtigsten persönlichen Voraussetzungen für die Bewältigung von Konflikten.
Was ist Konfliktfähigkeit?
"Konfliktfähigkeit bedeutet, dass ich meine Standpunkte und Interessen klar artikulieren und mutig vorbringen kann, dass ich aber genauso offen bin für die Anliegen der Gegenseite; und dass ich aus der Differenz zwischen meiner Auffassung und der meiner Opponenten lerne, das Positive auch im anderen Standpunkt erkenne und würdige. Konfliktfähige Menschen gehen der Auseinandersetzung nicht aus dem Weg, weil sie Unterschiede als Bereicherung erleben. Und weil für sie das Nachgeben in einer Angelegenheit nicht dem Verlust ihres Selbstwertes gleichzusetzen ist."
Ein Konflikt eskaliert, wenn wirkungsvolle Gegenmaßnahmen zu spät (oder gar nicht) ergriffen werden. Ein gezieltes Entgegenwirken ist jedoch erst möglich, wenn Konflikte überhaupt erkannt werden. Für Konflikte gibt es nun einige mehr oder weniger deutliche Warnsignale, die bei hoher Aufmerksamkeit auch eine günstige "Früherkennung" zulassen. Diese erleichtert die anschließende Konfliktlösung erheblich. Bereits schwelende Konflikte lassen sich anhand von Warnsignalen gut erkennen.