Multiplikatoren-Konzepte

Lassen Sie Ihre Mitarbeiter Kollegen trainieren

04.06.2009

Neue Wege beim Schulen der Mitarbeiter beschreiten

Um den wachsenden Weiterbildungsbedarf weiterhin stemmen zu können, beschloss das Kunden-Service-Center von Schwäbisch Hall bereits vor Jahren: Fortan sollen die Teamleiter im KUC ihre Mitarbeiter trainieren und bei der Arbeit coachen. Also beauftragte das Unternehmen die Trainerin Recker, die Führungskräfte zu Coaches zu entwickeln. Doch das Anruf- und Arbeitsvolumen stieg in den Folgejahren kontinuierlich. Deshalb fehlte den Teamleitern irgendwann die Zeit, um ihre Mitarbeiter regelmäßig zu schulen. Also musste 2007 erneut eine neue Lösung gefunden werden. Entschieden wurde: Künftig sollen die KUC-Mitarbeiter von erfahrenen Kollegen geschult werden. 15 Mitarbeiter wurden für diese Aufgaben ausgewählt und von Marga Recker hierfür qualifiziert. Sie trainieren seitdem ihre Kollegen und coachen diese bei der Alltagsarbeit.

Ähnliche Qualifizierungskonzepte praktizieren inzwischen viele Unternehmen in ihren mitarbeiterstarken Bereichen - nicht nur Finanzdienstleister und Warenhäuser. Auch zahlreiche Produktionsunternehmen lassen ihre Mitarbeiter verstärkt von Kollegen oder Vorgesetzten, die für diese Aufgabe ausgebildet wurden, trainieren. So ließ zum Bei-spiel der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsmaschinen Krones, Neutraubling, im vergangenen Jahr 13 Mitarbeiter und Führungskräfte in der Produktion von der IHK Würzburg zu Trainern ausbilden. Und die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH? Sie ließ neun Mitarbeiter eine Trainerausbildung absolvieren. Weitere sollen folgen.

Dass eine wachsende Zahl von Unternehmen beim Schulen seiner Mitarbeiter auf so genannte Multiplikatorenkonzepte setzt, hat laut IHK-Weiterbildungsexperte Albert auch folgenden Grund: Die internen "Trainer" stehen den Mitarbeitern im Gegensatz zu externen, auch beim Umsetzen des Gelernten als Ansprechpartner. Marga Recker nennt hierfür ein Beispiel: Bei Galeria Kaufhof in München tauchten bei den Mitarbeitern nach der Schulung im Arbeitsalltag immer wieder Fragen auf wie: "Was soll ich tun, wenn drei, vier Kunden gleichzeitig etwas von mir wollen? Von Vorteil war da, dass sie bei ihren Vorgesetzten nachfragen konnten."

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