Ceconomy veröffentlicht Halbjahresbericht

Media-Saturn verkauft jeden zweiten Artikel online



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Trotz anhaltender Corona-Krise schlägt sich MediaMarktSaturn überraschend gut: Der Umsatz im zurückliegenden Halbjahr liegt auf dem Niveau vor der Pandemie. Möglich ist das, weil der Retailer inzwischen einen Online-Umsatzanteil von 49 Prozent hat.
Der Lockdown beflügelt das Online-Geschäft von Media Markt und Saturn
Der Lockdown beflügelt das Online-Geschäft von Media Markt und Saturn
Foto: Media-Saturn

Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy hat das Ende März beendete zweite Quartal seines Geschäftsjahres 2020/21 aufgrund der weiter andauernden Lockdown-Situation in Deutschland und den Niederlanden unter Vorjahr abgeschlossen. Der Umsatz lag im Zeitraum Januar bis März 2021 mit 4,3 Milliarden Euro rund 5,7 Prozent unter dem Vorjahr. Dank des starken Jahresendquartals 2020 schließt der Retailer die erste Hälfte seines Geschäftsjahres 2020/21 jedoch mit einer Umsatzsteigerung auf 11,8 Milliarden Euro ab. Dies entspricht einem Plus von 4,5 Prozent. MediaMarktSaturn liegt damit wieder auf dem vor Beginn der Corona-Pandemie erzielten Umsatzniveau. Auch beim bereinigten EBIT2 hat das Unternehmen im Halbjahresvergleich eine deutliche Verbesserung erzielt: Der Wert von 199 Millionen Euro liegt um 41 Millionen Euro über dem Vorjahr.

Möglich ist die hohe Widerstandskraft von Europas größtem Elektronikretailer gegen die Auswirkungen der Corona-Krise durch die rasante Entwicklung des Online-Geschäfts. So stieg der Online-Umsatz von Ceconomy auch im zweiten Quartal 2020/21 um 146,5 Prozent deutlich an und machte mit 2,1 Milliarden Euro nahezu die Hälfte (49,0 Prozent) des Gesamtumsatzes aus. In dem Quartal wurden über zwei Millionen Online-Neukunden gewonnen. Auch der Online-Anteil des Services & Solutions-Geschäfts ist im Berichtszeitraum signifikant gewachsen, konnte aber den Rückgang aus dem stationären Geschäft nicht kompensieren. Folglich sank der Umsatz in diesem Segment auf 199 Millionen Euro (Q2 2019/20:279 Millionen Euro).

Hoffen auf das Ende des Lockdown

"Nach wie vor sind die weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung unseres Unternehmens schwer vorherzusehen. Die derzeitigen Rahmenbedingungen erlauben keine konkrete Prognose", sagt Florian Wieser, CFO von Ceconomy, zu der Halbjahresbilanz. "Insbesondere die erneute Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen in Deutschland stellt uns vor erhebliche Herausforderungen. Das vergangene Jahr hat jedoch gezeigt, dass wir gut vorbereitet sind, um von Aufholeffekten nach der Wiedereröffnung unserer Märkte zu profitieren."

Der scheidende Interims-CEO Bernhard Düttmann - der Eon-Manager Karsten Wildberger wurde gerade als sein Nachfolger benannt - ergänzt: "Der zweite Lockdown ist deutlich länger und tiefgreifender als der erste vor einem Jahr. Dass wir das zweite Quartal trotz allem insgesamt gut gemeistert und nur leicht unter Vorjahr abgeschlossen haben, belegt die Resilienz unseres Omnichannel-Geschäftsmodells. Die gute Entwicklung in Ländern, die nicht von Marktschließungen betroffen sind, zeigt: Wir haben viel Potential. In unserem Transformationsprozess sind wir trotz massiver staatlich verordneter Einschränkungen weiterhin auf Kurs".

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