Reaktionen vom Markt

Microsofts Interoperabilitätsoffensive

25.02.2008

Jürgen Geck, Cheftechniker bei Open-Xchange und früher in der gleichen Position bei Suse tätig, sagte, dass Microsofts neue Initiative eine gute Nachricht für den Markt darstellt. Es müsse nicht unbedingt bedeuten, dass man Lizenzgebühren an den Konzern zu entrichten habe, wenn die Interoperabilität sich verbessere.

"Es wird zwar komplizierter als in einer total offenen (Software-)Welt, aber immerhin, wir werden mit Microsoft zusammen arbeiten. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", so Geck. "Man hätte zwar weiter gehen können, aber wir sind nun mal nicht in der Position, sich darüber zu beklagen. 95 Prozent des Marktes will Windows-kompatible Programme. Es ist nicht fair, sich darüber bei Microsoft zu beschweren."

Bill Hilf, Microsofts Chefstratege "Plattformtechnologie", glaubt gar, dass der Konzern schon bald im besseren Licht stehen werden als all die Open Source- und Freie Software-Companys: "Das macht uns unberechenbarer, denn nun liefern wir genau dass, was unsere Wettbewerber von uns verlangt haben."

"In Wirklichkeit wollten die meisten Open-Source-Entwickler gar nicht den Zugriff auf unseren Quellcode, sie wären mit den Protokollspezifikationen und Schnittstellenbeschreibungen vollauf zufrieden, und die geben wir Ihnen nun", so der Microsoft-Manager weiter. "Diese Softwarehäuser können nun auf der gleichen Basis arbeiten wie wir selbst."

Bis jetzt sei die Reaktion des Marktes auf die Microsoft-Initiative sehr positiv, so Hilf. "Ich habe eine Menge E-Mails von Open-Source-Entwicklern erhalten – mit der Aussage: 'Genau das wollten wir von Euch haben'". Hilf, der selbst mehrere Jahre bei IBM technische Führung der Linux-Strategie innehatte, sagte zum Schluss: "Wir suchen stets nach Wegen, wie wir unsere eigene Software verbessern können".

Weitere Stimmen zur Microsofts neuer Strategie lesen Sie bitte hier. (rw)

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