Trotz langer Haftstrafe in Nigeria

Millionenschwerer Internetbetrug aus dem Gefängnis

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Ein verurteilter Internetbetrüger hat aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Nigeria seine illegalen Geschäfte weitergeführt. Laut BBC soll er dabei rund eine Million Dollar erbeutet haben.

Immer wieder gerät Nigeria in die Schlagzeilen rund um Betrügereien im Internet. Nicht nur die bekannten Betrugsformen wie angebliche Erbschaften oder Lottogewinne, die per Spam-Mail fast täglich ins Postfach flattern, kommen oft aus dem afrikanischen Land. Auch Drahtzieher raffinierter Betrügereien nutzen Nigeria oder Nachbarländer für illegale Machenschaften. So wird beispielweise über Fake-Shops oder gekaperte Web-Seiten im großen Stil abgezockt (ChannelPartner berichtete).

Sebst eine langjährige Haftstrafe konnte einen nigerianischen Cyber-Kriminellen nicht stoppen (Symbolbild).
Sebst eine langjährige Haftstrafe konnte einen nigerianischen Cyber-Kriminellen nicht stoppen (Symbolbild).
Foto: graja - shutterstock.com

Nun sorgt ein neuer Fall für Aufsehen. Wie die BBC berichtet, hat ein 2012 inhaftierter Nigerianer, der zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, aus der Haft munter weitergemacht. Trotz der Unterbringung in einem nigerianischen Hochsicherheitsgefängnis konnte er mit Hilfe von Komplizen weitere Straftaten begehen. Dabei soll ein Schaden von über einer Million Dollar entstanden sein.

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Der nigerianischen Kommission für Wirtschafts- und Finanzkriminalität (EFCC) ist es demnach ein Rätsel, wie der Betrüger seinen "unehrlichen Geschäften weiterhin nachgehen konnte". Nach einer Untersuchung der Umstände kam ans Licht, dass er Zugang zum Internet und zum Telefon hatte. Zudem ließ er sich öfters wegen "einer unbekannten Krankheit" im Krankenhaus behandeln. Diese Klinikaufenthalte nutze er wohl, um seine Familie und Veranstaltungen zu besuchen. Über das Netz hatte der Gauner freien Zugang zu seinen Bankkonten und konnte so laut BBC sogar ein Luxusauto und Wohnungen kaufen.

Über die Art der Betrügereien gibt es aus Ermittlungsgründen noch keine Informationen. Wer ihm bei den kriminellen Handlungen aus dem Knast heraus geholfen hat, ist ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen.

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