Systemhäuser als Digitalisierungsenabler

Mit innovativen Technologien durchstarten

Robert Laurim ist Vice President & General Manager, Global Commercial Channel Germany bei Dell EMC
Unterstützt durch IT-Dienstleister haben Unternehmen damit begonnen, ihre Rechenzentren mit Multi-Cloud-Modellen zu vernetzen.

In so genannten Multi-Cloud-Umgebungen bieten sich Channel-Partnern hervorragende Möglichkeiten, um Kunden langfristig zu binden, um neue Märkte zu erschließen und um ihre Umsätze zu steigen. Möglich macht diese der Einsatz komplementärer Technologien

Cloud CIO Public Cloud Multi Cloud
Cloud CIO Public Cloud Multi Cloud
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Die IT-Branche erlebt spannende Zeiten. Ein breites Angebot innovativer Technologien wie Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen oder auch Augmented und Virtual Reality eröffnet Channelpartnern eine Vielzahl neuer Geschäftsmöglichkeiten - in der vorhandenen Kundenbasis, aber vor allen Dingen auch bei der Gewinnung von Neukunden. Voraussetzungen dafür sind die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und die Rekrutierung vielsprechender Talente. Aktuell ergeben sich aus meiner Sicht vor allem sechs Trends und Geschäftsfelder, mit denen Channelpartner ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können:

1. Mehrstufige Cloud-Modelle und verteilte Rechenzentren aufbauen

Multi-Cloud-Umgebungen, bestehend aus mehreren Private und Public Clouds, wie sie in immer mehr Unternehmen genutzt werden, bieten die Möglichkeit, alle Arten von Daten jederzeit und an jedem Ort zu verarbeiten. IT-Dienstleistern, die sich auf die Konzeption, die Implementierung von Private Clouds und die Integration von Public Clouds spezialisieren, eröffnen sich hier zahlreiche Betätigungsfelder. Mit der Entwicklung unterschiedlicher Hybrid- und Multi-Cloud-Modelle, inklusive IT-Infrastruktur und Applikationen, können Channelpartner Unternehmen vielfältige IT-Services anbieten.

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2. Mit KI und Maschinellem Lernen die Entscheidungsprozesse verbessern

Private und Public Clouds treiben die Datenverarbeitung und -analysen mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (ML) weiter voran. Fakt ist, dass sich die Grenzen zwischen Aktivitäten, die von Menschen oder Computern ausgeführt werden immer mehr hin zu KI-Applikationen verschieben - erstellt, implementiert und betrieben von Channelpartnern.

KI liefert die entscheidenden Erkenntnisse, mit denen Unternehmen schneller bessere Entscheidungen treffen. Mit ihrer Expertise und ihrer Spezialisierung beraten Partner Unternehmen dabei, die optimale Lösung für eine Vielzahl von Anwendungsszenarien zu finden und zu realisieren. Das gilt nicht nur für neue Use Cases, sondern auch für etablierte Unternehmenssoftware, die um KI und ML erweitert wird, um vorhandene Geschäftsprozesse zu optimieren. Partner unterstützen ihre Kunden, mit KI und ML die Zukunft zu gestalten.

3. Zukunftsfähige Arbeitsplätze mit AR und VR entwickeln

Gerade wenn es um Technologien zur Ausstattung von Büroarbeitsplätzen geht, sind in vielen Fällen IT-Dienstleister als Partner involviert. Mit Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) können Unternehmen die Kreativität am Arbeitsplatz verbessern. Den Durchbruch werden AR und VR nicht allein durch verbesserte Benutzeroberflächen schaffen, sondern durch Infrastrukturen in Rechenzentren und Clouds. Sie stellen die benötigten Daten und Verarbeitungskapazitäten für ein optimales Benutzererlebnis bereit. Hier entstehen ausbaufähige und zukunftsfähige Anwendungsszenarien, für Partner mit viel Up-Selling- und Cross-Selling-Potenzial.

4. 5G für die weitere Verbreitung der Software-defined IT nutzen

Der neue Mobilfunkstandard ist in vielen Unternehmen Anlass, eine Software-defined-Strategie zu entwickeln. Das zeigt sich auch daran, dass die großen deutschen Industrieverbände eine zügige Vergabe regionaler 5G-Frequenzen fordern: Mit diesen Frequenzen wollen Unternehmen eigene 5G-Netze an ihren Standorten aufbauen. Eine der Voraussetzungen dafür sind Software-defined-Netzwerke und letztlich Software-defined-Rechenzentren, um sicherzustellen, dass die Daten mit der erforderlichen Geschwindigkeit und Skalierbarkeit transportiert werden können.

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Channelpartnern, die über entsprechende Erfahrungen im Bereich von Software-defined-Technologien verfügen, bieten sich attraktive Möglichkeiten bei der Realisierung von 5G-Projekten. 5G verspricht eine Zeitwende und ist ein Innovationstreiber. Partner sollten sich jetzt engagieren und zusammen mit ihren Kunden in Workshops Use Cases entwickeln.

5. Zusammen mit anderen Partnern komplexe Lösungen umsetzen

Selbst bei langjährigen Kundenbeziehungen geraten Channelpartner manchmal in die Situation, dass sie sich an umfangreichen Ausschreibungen nicht beteiligen können, weil ihnen das dazu benötigte Know-how fehlt oder sie bestimmte Lösungsbausteine nicht bereitstellen können. In einem komplexen Projekt der Marketingabteilung eines Unternehmens etwa werden ein Systemintegrator für die IT-Infrastruktur, mehrere Softwarehersteller, eine Digitalagentur und ein Cloud-Provider benötigt.

Ein Partner allein kann das geforderte Portfolio nicht abdecken. Baut er aber gezielt Kooperationen mit anderen Spezialisten auf, lassen sich gemeinsam innovative Angebote konzipieren und schneller im Team umsetzen. Diese Konstellation wird bei zunehmender Spezialisierung aus meiner Sicht künftig immer häufiger anzutreffen sein.

6. Lieferketten intelligenter und umweltfreundlicher gestalten

Kunden müssen inzwischen von den Vorteilen eines nachhaltigen Geschäftsmodells nicht mehr überzeugt werden. Auch viele Channelpartner setzen zunehmend auf einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Sie erproben Möglichkeiten, die Kunststoffnutzung in ihren Unternehmen und Lieferketten zu reduzieren. Neben der weitgehenden Vermeidung von Kunststoffen, die die Meere belasten, bewerten einige Channelpartner bereits ihren "Plastic Footprint" in der Lieferkette und haben den Einsatz von Einweg- und nicht recycelbaren Kunststoffen beendet oder in einem ersten Schritt zumindest deutlich reduziert.

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Der Umwelt-Gedanke hat aber noch einen weiteren Vorteil: Wer mit Ressourcen und Energie bewusst und effizient umgeht, reduziert nicht nur den ökologischen Footprint seiner Geschäftstätigkeit, sondern spart zudem Kosten im laufenden Betrieb. Oft ist der ökologische Gedanke sogar Pflicht, etwa dann, wenn Partner an die Einhaltung der EU Sustainable Procurement Policy gebunden sind: In vielen Ausschreibungen müssen Unternehmen eine nachhaltige Beschaffung berücksichtigen. Genau hier sollten Partner ansetzen.

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