Test

Neue Nvidia-High-End-Grafikkarte Geforce GTX 280

16.06.2008
Von Daniel Visarius und Michael Obermeier
Nvidias neues DirectX-10-Spitzenmodell "Geforce GTX 280" verzichtet auf das SLI-Konzept und nutzt einen einzelnen "GT-200"-Grafikchip, eine leistungsoptimierte Weiterentwicklung der Geforce 8 und 9.

Von Daniel Visarius, Gamestar

Testbericht

Zotac Geforce GTX 280
Zotac Geforce GTX 280

Hochauflösende Flachbildschirme im 24-Zoll- oder 30- Zoll-Breitbildformat verlangen zumindest in der nativen Auflösung von 1.920x1.200 und 2.560x1.600 extreme Grafikleistung. Den meisten derzeit erhältlichen Karten geht in solchen Einstellungen bei "Crysis" oder ähnlich anspruchsvollen Titeln die Puste aus. SLI oder Crossfire-Verbünde schaffen das, neue Spiele profitieren aber oft erst nach einem Patch oder Treiber-Update von einer zusätzlichen Karte. Außerdem kämpfen die Systeme mit Mikrorucklern (kleine zeitliche Unregelmäßigkeiten bei der Bildausgabe an den Monitor).

Nvidias neues DirectX-10-Spitzenmodell "Geforce GTX 280" verzichtet auf das SLI-Konzept und nutzt einen einzelnen "GT-200"-Grafikchip, eine leistungsoptimierte Weiterentwicklung der Geforce 8 und 9. Mit einem Startpreis von 550 Euro richtet sich das High-End-Monster (fast 250 Watt Stromverbrauch unter Last) vorrangig an Spieler mit dicker Brieftasche und ebenso üppig dimensioniertem Netzteil. Als erste verkaufsfertige Karte erreicht die Gamestar ein Exemplar von Zotac. Zeitgleich mit der Geforce GTX 280 stellt Nvidia auch das kleinere Schwestermodell "Geforce GTX 260" vor.

Schnellste Grafikkarte derzeit

Piclens organisiert On- und Offlline-Bilder in 3D.
Piclens organisiert On- und Offlline-Bilder in 3D.

Die Geforce GTX 280 arbeitet schneller als alle anderen Grafikkarten bisher. Jedes, wirklich jedes Spiel können Sie problemlos in 1920x1200 mit vierfacher Kantenglättung flüssig spielen, teilweise sogar mit achtfacher. Selbst in der riesigen 30-Zoll-Auflösung 2.560x1.600, die fast doppelt so viel Rechenleistung verbrät wie 1.920x1.200, schafft die GTX 280 in vielen Spielen geschmeidige Bildwiederholraten. Beispiel Crysis: In 2.560x1.600 scheitert die GTX 280 mit 24,7 fps nur knapp an der 25-fps-Hürde. Geforce 9800 GX2 (7,4 fps), Geforce 9800 GTX (12,8 fps) und Radeon HD 3870 X2 (1,6 fps) bringen nur bessere Standbilder auf den Monitor. Mit achtfacher Kantenglättung und 16fachem anisotropen Texturfilter schafft Nvidias neues Flaggschiff noch respektable 20,6 Bilder pro Sekunde, die (deutlich günstigeren) Vergleichsplatinen brechen komplett ein. Unreal Tournament 3 zeigt ein ähnliches Bild. Bei GX2 und X2 sind die krassen Performance-Einbrüche (wieder einmal) auf SLI und Crossfire zurückzuführen. In zivileren Einstellungen wie 1.680x1.050 oder 1.920x1.200 mit oder ohne Kantenglättung liegt die Geforce GTX 280 allerdings nicht immer an der Spitze.

In Call of Duty 4, Crysis sowie Unreal Tournament 3 führt die 9800 GX2 mit bis zu 13 Prozent Vorsprung. Angesichts von Ergebnissen jenseits der 100 Frames spielt das in der Praxis jedoch keine Rolle. Schwerer wiegt da der Leistungsvorteil der GTX 280 in sehr hohen Auflösungen oder generell mit hochgeschraubten Qualitätseinstellungen. Vierfache Kantenglättung bügelt die gröbsten Ecken glatt, achtfache oder gar 16fache lassen letzte Unsauberkeiten verschwinden. Allerdings funktionieren diese Modi nicht zwingend in jedem Titel. In unserem Test verweigerte beispielsweise Call of Duty 4 eine achtfache Kantenglättung auf den Nvidia-Karten. Im Durchschnitt arbeiten GTX 280 (65,3 fps) und GX2 (62,3 fps) fast gleich schnell und knacken trotz unserer technisch anspruchsvollen Benchmark-Einstellungen die selten überschrittene 60-fps- Marke. Geforce 9800 GTX und Radeon HD 3870 X2 folgen im Gleichschritt mit 30 Prozent Sicherheitsabstand (40,5 und 40,6 Bilder pro Sekunde). Alle Benchmark-Messungen wurden auf dem Foxconn-Mainboard "Mars" mit einem 3,0 GHz schnellen Intel "Core 2 Quad QX6850" und 2,0 GByte Arbeitsspeicher unter "Windows Vista" mit Service Pack 1 und allen Patches durchgeführt. Für die Geforce-9800-Karten wurde der aktuelle stabile Treiber mit der Versionsnummer 175.16, für die GTX 280 die Vorabdateien 177.34. Die Radeon HD 3870 X2 wurde vom Catalyst 8.5 angetrieben.

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