8-Megapixel-Fotohandy

Nokia N86 8MP im Test

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Die Kamera im Nokia N86 8MP

Nokia N86 8MP: gut geschützte Kameralinse
Nokia N86 8MP: gut geschützte Kameralinse

Die Kameralinse sitzt auf der Rückseite des Nokia N86 8MP und ist mit einem Schiebeverschluss geschützt. Wird die Schutzabdeckung heruntergeschoben, dauert es zwei Sekunden, bis die Kamera startklar ist - das ist ok. Ein Dual-LED-Blitz sorgt für genügend Licht bei Schummerlicht. Ein kleiner Spiegel, der die Aufnahmen von Selbstportraits erleichtert, fehlt.

Die Kamera des Nokia N86 8MP bringt ein paar sehr interessante technische Finessen mit: variable Blendenöffnung, Weitwinkelobjektiv und Low-Light-Sensor. Im Gegensatz zur festen Blende anderer Handy-Optiken wählt die N86-Kamera automatisch eine von drei Blendenwerten (F2,4, 3,2 und 4,8). Frühere Nokia-Modelle wie das N96 oder das N82 arbeiten fest mit F2,8 und sind damit unflexibler. Leider kann der Hobbyfotograf Blende oder Verschlusszeit nicht manuell einstellen.
Die Kamera des Nokia N86 8MP setzt ein Weitwinkelobjektiv mit 28 Millimeter Brennweite ein. Da der erfasste Bildausschnitt umso breiter wird, je kleiner Sie die Brennweite wählen, eignet sich das Nokia N86 8MP besonders dazu, Gruppenfotos zu schießen oder möglichst viel Landschaft einzufangen. Im direkten Vergleich zum Sony Ericsson C905 hat sich gezeigt, dass das Nokia N86 8MP in der Dämmerung länger ohne Blitz auskommt. Die Auslöseverzögerung beim Knipsen liegt bei zwei bis drei Sekunden. Das ist nicht so schnell wie man es sich wünscht. Hier zeigt das Nokia N86 8MP wie alle Fotohandys seine Schwachstelle.

Eine Bildoptimierung per WDR (Wide Dynamic Range) oder eine Lächelerkennung findet man beim Nokia N86 8MP nicht. Eine Gesichtserkennung gibt es immerhin. Sie sorgt dafür, dass die Kamera auf Gesichter fokussiert. Doch auch ohne die anderen Funktionen können die Fotos der asiatischen Konkurrenz die Stirn bieten. Die mit dem Nokia N86 8MP geschossenen Bilder schauen recht ordentlich aus und bieten eine für eine Handy-Kamera erstaunliche Detailzeichnung. Dank der offenen Blende lassen sich mit dem Nokia N86 8MP auch in dunkler Umgebung gute Ergebnisse erzielen.

Kamerabedienung auf dem Nokia N86 8MP

Nokia N86 8MP: Fotohandy mit vielen Einstellmöglichkeiten
Nokia N86 8MP: Fotohandy mit vielen Einstellmöglichkeiten
Foto: Nokia

Bei der Bedienung und Menüführung auf dem Nokia N86 8MP bleiben sich die Finnen treu. Wer den angenehm leichtgängigen Kameraschutz vor der Linse herunterschiebt, aktiviert das Display, es wird automatisch zum Kamerasucher. Das Display dreht sich dazu um 90 Grad. Damit lässt sich im Querformat prima fotografieren. Nicht so schön: Man muss den Auslöser schon recht fest drücken, um ein Foto zu machen. Da ist der ein oder andere Schnappschuss schnell verwackelt.

Die rechte Seite im Display des Nokia N86 8MP zeigt eine Menü-Leiste mit kleinen Icons, über die sich alle Einstellungen vornehmen lassen. Zu den Motivprogrammen und den Blitzeinstellungen gelangt der Hobbyfotograf aber auch schneller über das Fünf-Wege-Steuerkreuz. Drücken Sie es nach unten, aktivieren Sie das Blitzprogramm auf der Menü-Leiste im Display. Über den oberen Knopf des Steuerkreuzes landen Sie bei den Motivprogrammen. Hier kann der Nutzer neben Automatisch auch Nahaufnahme, Portrait, Landschaft, Sport und Nacht einstellen. Zudem besteht die Möglichkeit, eine eigene Einstellung festzulegen und dabei zu einem Motivprogramm eigener Wahl den Blitzmodus, Weißabgleich, Belichtungsausgleich, Lichtempfindlichkeit (ISO) und ein paar andere Parameter anzugeben. Eine schöne Sache für Leute, die sich ein bisschen mit Fotografie auskennen.

Auch die Panorama-Funktion des Nokia N86 8MP ist ausgereift und liefert gute Ergebnisse: Sie zeichnet fünf Bilder auf - egal, ob das Panorama nach rechts oder nach links laufen soll. Damit wird ein Winkel von 180-360 Grad abgedeckt. Zum Vergleich: Das Sony Ericsson C905 beispielsweise erlaubt ein Panoramabild nur nach rechts. Der automatische Ansetz-Assistent im Nokia N86 8MP arbeitet sehr gut. Er zeigt das geschossene Fotos in einem Kästchen an und hilft, den nächsten Bildabschnitt zu finden. Ein händisches Aneinanderfummeln der Einzelbilder wie beim Sony Ericsson C905 bleibt dem Fotografen erspart. Nach der Aufnahmephase rechnet das N86 8MP die geschossenen Fotos zu einem Panorama-Bild um. Hier braucht man Geduld: Die Berechnung dauert mehrere Sekunden.

Videos auf dem Nokia N86 8MP

Das N86 nimmt Filme in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. So steht es im Datenblatt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Kamera häufig auf 24 Bilder pro Sekunde reduziert. Das ist zwar schade, die Videos haben dennoch eine anständige Qualität.

Musik auf dem Nokia N86

Wie bei allen Nokia N-Series-Handys findet man auch auf dem N86 8MP einen ordentlichen MP3-Player, der sich intuitiv bedienen lässt. Das Überspielen einer Musikdatei auf das Handy via USB dauert nur ein bis zwei Sekunden. Zudem bietet Nokia wieder ein UKW-Radio mit automatischer Sendersuche. Für alle deutschen Regionen sind die Frequenzen der lokalen Sender bereits hinterlegt. Damit stehen für München beispielswiese gleich 12 Sender ohne langes Suchen zur Verfügung - sehr praktisch.

Eine Besonderheit ist der eingebaute FM-Transmitter. Damit kann man zuhause oder im Auto die Musik vom Handy direkt über die Radio-Lautsprecher laufen lassen. Die Handhabung ist unkompliziert: Es reicht, eine freie Frequenz einzustellen. Der Sound klingt überraschend gut. Zur Video-Wiedergabe hat Nokia einen Real Player installiert. Er schluckt klaglos MPEG4-Dateien, verweigert sich aber bei Videos im Format DivX- oder XviD.

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