Konsumentenbefragung

Online-Kunden kaufen am liebsten auf Rechnung



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Wie eine aktuelle Payment-Studie des ECC Köln belegt, ist der Kauf auf Rechnung bei Online-Kunden weiterhin die beliebteste Bezahlvariante. Fehlt das bevorzugte Zahlungsverfahren, bekommen das die Händler zu spüren: In 24 Prozent aller Fälle wird der Kauf dann abgebrochen.
Rechnungskauf, PayPal und Kreditkarte stehen bei Onlineshoppern hoch im Kurs
Rechnungskauf, PayPal und Kreditkarte stehen bei Onlineshoppern hoch im Kurs

Der Zahlungsprozess stellt im Online-Shopping eine wichtige Hürde vor dem tatsächlichen Kaufabschluss dar. Umso wichtiger ist es, dass Konsumenten im Check-Out-Prozess das von ihnen bevorzugte Zahlungsverfahren vorfinden. Wie die Studie „Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher“ des ECC Köln und der Hochschule Aschaffenburg ergab, wird von den deutschen Onlineshoppern der Kauf auf Rechnung insgesamt am besten bewertet. Auch der Online-Bezahldienst PayPal schneidet gut ab, die Zahlung per Vorkasse dagegen erwartungsgemäß eher schlecht.

Die Rechnung wird von den Studienteilnehmern über alle aus Verbrauchersicht wichtigsten Kriterien hinweg am besten bewertet und kann sowohl beim Thema Sicherheit und Seriosität, als auch bei der Rückerstattungsmöglichkeit, den Kosten und der Bedienung punkten. PayPal landet bei allen Aspekten nur knapp hinter der Rechnung.

Die Studie zeigt auch: Fehlt die gewünschte Zahlungsoption, führt dies in durchschnittlich knapp 24 Prozent aller Fälle zu einem Kaufabbruch. Insbesondere das Fehlen der Verfahren Rechnung, Kreditkarte und PayPal kann zu Kaufabbrüchen führen. Fehlt die Rechnung als Zahlungsoption, haben bereits knapp 30 Prozent der Befragten einmal den Kauf abgebrochen. Werden die Zahlungsverfahren Kreditkarte (29,1 %) und PayPal (28 %) nicht angeboten, fällt die Abbruchrate ähnlich hoch aus.

Wie wichtig es ist, die präferierte Zahlungsmethode im Programm zu haben, zeigt ein weiteres Studienergebnis: Lediglich knapp 27 Prozent der befragten Konsumenten weichen ohne Probleme auf eine alternative Zahlungsmöglichkeit aus. Die verheerendsten Auswirkungen auf einen Kaufabschluss hat der Zwang zur Zahlung per Vorkasse. Wird kein anderes Verfahren als Vorkasse angeboten, brechen rund zwei Drittel der Konsumenten den Kauf ab.

Wie Online-Händler den Balanceakt zwischen Zahlungsausfällen und Kaufabbrüchen versuchen zu steuern, welche Online-Zahlungsverfahren aus Händlersicht die wichtigsten sind und welche Erfahrungen Online-Händler mit der Zahlungsabwicklung im Internet gemacht haben, untersucht eine aktuelle Umfrage des ECC Köln. Online-Händler, die an der Umfrage teilnehmen erhalten eine kostenfreie Kurzauswertung der Ergebnisse. (mh)

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