Aus Österreich

PC-Ware mit neuem Finanzinvestor

13.10.2008
Trotz Finanzkrise haben offenbar bestimmte Banken genug liquide Mittel für Investitionen, so zum Beispiel die Österreichische Raiffeisen Gruppe. Begünstigter ist Deutschlands viertgrößtes Systemhaus PC-Ware.

Trotz Finanzkrise haben offenbar bestimmte Banken genug liquide Mittel für Investitionen, so zum Beispiel die Österreichische Raiffeisen Gruppe. Begünstigte ist die PC-Ware AG. Deutschlands viertgrößtem Systemhaus sichert die Bank eine Kapitalerhöhung ab und strebt eine Mehrheitsbeteiligung an.

Die Raiffeisen Informatik GmbH, ein Unternehmen der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe, hat sich verpflichtet, über ihr Konzernunternehmen Peruni Holding GmbH bis zu 36 Millionen Euro in PC-Ware einzubringen. Dies gewährleistet die Raiffeisen-Tochter durch ihre Verpflichtung, alle von den Altaktionären im Rahmen der Kapitalerhöhung nicht gezeichneten Aktien selbst zum Preis von je 16,50 Euro zu zeichnen.

Ferner beabsichtigt Peruni, den PC-Ware-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot mit einem Preis von ebenfalls 16,50 Euro je Stückaktie in bar zu machen. Die Bieterin strebt auf diesem Wege eine Beteiligung am Grundkapital von PC-Ware von mindestens 50,1 Prozent an.

Mit der Raiffeisen Informatik Gruppe und der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe im Hintergrund gewinnt PC-Ware eigener Aussage zu Folge "einen langfristig orientierten, strategischen Investor, der die Kapitalbasis des Unternehmens nachhaltig stärken und entscheidende Impulse für das weitere Wachstum des Systemhauses verleihen" soll.

Durch die geplante Beteiligung soll die Eigenkapitalausstattung von PC-Ware deutlich gestärkt und umfangreiche liquide Mittel zur Finanzierung des beabsichtigten, weiteren Wachstums bereitgestellt werden. PC-Ware-Chef Dr. Knut Löschke meint dazu: "Besonders in diesen stürmischen Zeiten freuen wir und mit der Raiffeisen Bankengruppe einen starke Partner an unserer Seite willkommen zu heißen. Dieser Schritt wird uns unserem Ziel, PC-Ware zum führenden herstellerunabhängigen Full-Service ICT-Provider in Europa zu entwickeln, bedeutend näher bringen."

Wilfried Pruschak, CEO Raiffeisen Informatik GmbH, ist ebenfalls von dieser strategischen Partnerschaft überzeugt: "Mit PC-Ware haben wir eine attraktive Investitionsmöglichkeit gefunden, die unser Angebotsportfolio kundenrelevant und geographisch ausgezeichnet erweitert. In unseren Zielmärkten erwarten wir unter anderem eine steigende Nachfrage nach IT-Dienstleistungen, insbesondere nach Outsourcing, Hosting und Software als Service. Mit einem strategischen Ausbau unseres Leistungsportfolios durch PC-Ware können wir diesbezüglich unsere Marktchancen in ganz Europa steigern."

PC-Ware soll weiterhin als eigene Marke und eigenständig operierendes Unternehmen agieren. Die Produktportfolios der operativen Gesellschaften - Raiffeisen Informatik und PC-WARE - weisen nahezu keinerlei Überlappung auf, sodass sich diese sowie die geographische Marktabdeckung ausgezeichnet ergänzen, so die Bank und das Systemhaus übereinstimmend. Die gegenwärtige Konsolidierungsphase innerhalb des europäischen IT-Marktes soll durch diesen Schritt genutzt werden, um die Entwicklung von PC-Ware zum führenden Systemhaus in Europa voranzutreiben.

Die Kapitalkraft der Raiffeisen Informatik Gruppe stellt die Finanzierung der strategischen Beteiligung sicher. Gemäß den maßgeblichen Bestimmungen des deutschen Kapitalmarktrechts bereitet die Raiffeisen Informatik Gruppe derzeit die bindende Angebotsunterlage für das öffentliche Übernahmeangebot vor. Die Veröffentlichung des Angebots ist bis Ende November 2008 geplant. (rw)

Zur Startseite