Produkttest: AMD Athlon 64 FX-60

27.01.2006
Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat den AMD Athlon 64 FX-60 getestet. Lesen Sie hier, was der Prozessor leistet:

Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat den AMD Athlon 64 FX-60 getestet. Lesen Sie hier, was der Prozessor leistet:

Von Michael Schmelzle (PC-WELT)

AMDs hochpreisige FX-Serie bekommt Zuwachs: Der Athlon 64 FX-60 arbeitet zwar nur mit 2,6 GHz und ist damit 200 MHz langsamer als sein Vorgänger FX-57. Diesen Nachteil macht er aber dank seines zweiten Rechenkerns locker wieder wett. Der FX-60 basiert auf der X2-Baureihe. Er greift auf 1024 KB L2-Cache pro Kern zurück. Die Hypertransport-Schnittstelle arbeitet wie gehabt mit 250 (effektiv 1000) MHz. Die Zweikern-CPU ist mit fast allen zeitgemäßen Funktionen ausgestattet: Dazu gehören unter anderem ein Energiesparmodus, die 32-/64-Bit-Unterstützung, die Befehlssatzerweiterungen SSE2 und SSE3 sowie der Schutz vor Buffer-Overflows. Einziges Manko: Im Gegensatz zu Intels 900er- und 6x2-Serie beherrscht der FX-60 keine Virtualisierung. AMD fertigt den High-End-Prozessor nach wie vor im 90-Nanometer-Verfahren. Die maximale Verlustleistung (Maximal Thermal Power) liegt laut Hersteller weiterhin bei 110 Watt.

Rechenleistung: Bei klassischen Büroanwendungen wie Word und Excel erreichte der FX-60 im Sysmark 2004 das beste Ergebnis (176 Punkte) aller getesteten Doppelkerner, nur die Single-Core-CPUs Pentium 4 3,73 Extreme Edition mit 194 Punkten und Pentium 4 570J mit 188 Punkten waren noch schneller. Den ersten Sieg errang der FX-60 beim Test ”Internet Content Creation”. In diesem Sysmark-2004-Teilbereich finden sich Programme wie Adobe Photoshop, 3D Studio Max und der Windows Media Player. Der Abstand zum Zweitplazierten Athlon 64 X2 4800+ betrug bereits 7 Prozent. Der auf Platz drei liegende Pentium Extreme Edition 955 war gut 11 Prozent langsamer. Im Rendering-Test von Cinebench 2003 setzte sich AMDs neue Doppelkern-CPU ebenfalls an die Spitze. Die Abstände zu den Podiumsplätzen, die der 955 und 4800+ besetzen: rund 4 beziehungsweise knapp 8 Prozent. Zum Vergleich: Der Vorgänger FX-57 ist trotz höherer Taktrate bei diesem Benchmark signifikante 57 Prozent langsamer als der Athlon 64 FX-60.

Schwachstelle: Beim De- und Encodieren muss der FX-60 sämtlichen Intel-Doppelkernern den Vortritt lassen - im Vergleich zum direkten Konkurrenten, dem Pentium Extreme Edition 955, war er in unserem Recode-Test fast 25 Prozent langsamer. Bei Spielen hingegen haben die Dual-Core-CPUs des Erzrivalen wieder das Nachsehen. Der FX-60 erarbeitete sich gegenüber dem schnellsten Intel-Prozessor Extreme Edition 955 einen Vorsprung von durchschnittlich 20 Prozent. Im hauseigenen Vergleich nimmt er hinter dem FX-57 sowie dem FX-55 nur Platz drei ein. Der Abstand zum FX-57 betrug über alle gemessenen Auflösungen zwischen 3 und 8 Prozent. Der ebenso mit 2,6 GHz arbeitende FX-55 hingegen war nur einen winzigen Tick schneller, was wohl auf die fehlende Rechenleistung zurückzuführen ist, die sich das Betriebssystem für die Verwaltung des zweiten Prozessorkerns genehmigt.

Fazit: Dank seiner bärenstarken Rechenleistung und dem sehr guten Ausstattungspaket plaziert sich AMDs neuer Doppelkerner auf Platz 1 unserer Topliste. Einziger Wermutstropfen: der wahnwitzig hohe Preis.

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