von Michael Schmelzle, PC-Welt
Die ersten Vier-Kern-Prozessoren von AMD und Intel sind da. Wir sagen Ihnen, wann sich der hohe Anschaffungspreis bezahlt macht und in welchen Fällen ein herkömmlicher Dual-Core die bessere Wahl ist.
Testbericht
Eine clevere Idee setzt sich durch: Bereits im Jahre 2001 präsentierte IBM mit dem Power4 den ersten Zwei-Kern-Prozessor. Es dauerte jedoch noch vier Jahre, bis auch AMD und Intel erkannten, dass sich die Rechenleistung von Desktop-Prozessoren nicht mehr allein über eine höhere Taktrate steigern lässt.
Insbesondere Intel kämpfte beim Pentium 4 noch mit der sehr hohen Abwärme und musste den mit viel Brimborium angekündigten Meilenstein „4-GHz-CPU“ kleinlaut einstellen: Die Prototypen eigneten sich hervorragend zum Braten von Spiegeleiern (siehe Bild), ließen sich allerdings bei üblicher Luftkühlung nicht mehr stabil betreiben. Zwar konnte Intel mit Optimierungen wie etwa den SSE-Befehlssätzen die Effizienz der Pentium-4-Baureihe noch steigern. Doch noch mehr Rechenleistung kitzelte die Hyperthreading-Technik aus dem Pentium 4: Dabei präsentiert sich ein physikalischer Rechenkern dem Betriebssystem als virtuelle Zwei-Kern-CPU. So lässt sich die Auslastung der Rechenwerke deutlich steigern.
Hyperthreading deutete aber schon an, wohin die Reise gehen sollte: Hin zu mehreren parallel arbeitenden Rechenkernen mit niedrigeren Taktfrequenzen. Die ersten Desktop-Zweikerner präsentierten AMD und Intel nach einem spannenden Wettlauf dann zeitgleich im Frühjahr 2005. Inzwischen haben sich die Dual-Core-Prozessoren etabliert - und das zurecht!