Produkttest: Prozessor Intel Core 2 Extreme X6800

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Für 920 Euro ist der Core 2 Duo Extreme X6800 zu haben - dafür bekommen Sie auch Intels schnellste Vier-Kern-CPU QX6700. Wir untersuchen, ob der Zweikerner trotzdem sein Geld wert ist.

Für 920 Euro ist der Core 2 Duo Extreme X6800 zu haben - dafür bekommen Sie auch Intels schnellste Vier-Kern-CPU QX6700. Wir untersuchen, ob der Zweikerner trotzdem sein Geld wert ist.

von Michael Schmelzle, PC-Welt

Testbericht

Beste Ausstattung aller Zweikerner: Die beiden Rechenwerke des Core 2 Extreme X6800 teilen sich satte 4 MB L2-Cache. Der Front Side Bus des 2,93-GHz-Prozessors arbeitet mit 266 (effektiv 1066) MHz. Zudem hat Intel dem Core 2 Extreme X6800 alle wichtigen Funktionen spendiert, die ein moderner Prozessor beherrschen sollte: Dazu gehören ausgeklügelte Stromspartechniken wie beispielsweise die Technik Intelligent Power Capability, die es erlaubt gerade nicht aktive Teilbereiche des Prozessors komplett abzuschalten. Hinzu kommt die Hardware-Virtualisierung via Vanderpool, die Unterstützung von 32- und 64-Bit-Betriebssystemen sowie diverse zusätzliche Befehlssätze wie MMX, SSE, SSE2, SSE3 und ADMB. Und wie es sich für ein Extreme-Modell gehört, kommen auch die Übertakter nicht zu kurz: Der Multiplikator des X6800 lässt sich frei wählen – sofern die Funktion im Hauptplatinen-Bios freigeschaltet ist.

Rechenleistung: Als schnellster Prozessor absolvierte der Core 2 Extreme X6800 den Sysmark 2004. Im Teilbereiche ”Office Productivity”, also klassische Büroanwendungen wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation war der X6800 fast 7 Prozent flotter als der PC-WELT-Testsieger Core 2 Extreme Q6700 (Test). Im zweiten Teilbereich ”Internet Content Creation” laufen rechenintensive Programme wie Adobe Photoshop und 3D Studio Max. Hier lag der X6800 gleichauf mit dem Vierkerner. Klassenbester war der X6800 auch bei unseren Spiele-Benchmarks: Bei F.E.A.R. ermittelten wir über die beiden höchsten Auflösungen gemessen einen Vorsprung von durchschnittliche 3 Prozent gegenüber dem Q6700. Unter Quake 4 war der X6800 zwar nur einen Hauch flotter unterwegs als sein Quad-Core-Pendant - allerdings verfälscht bei diesem Test die Grafikkarten-Limitierung die Messergebnisse. Seine Vormachtstellung konnte der X6800 auch im CPU SPEC 2000 behaupten: mit einem Tempoplus gegenüber dem Q6700 von 9 (fp_base2000) respektive 10 Prozent

Es gibt aber auch Benchmarks, in denen der Core 2 Extreme X6800 dem hauseigenen Quad-Core nicht annähernd das Wasser reichen kann - nämlich dann, wenn Programme die Rechenarbeit in mindestens vier parallelen Threads aufteilen können. So zum Beispiel beim Cinebench-Test „Rendering x CPU“: Mit 908 Punkten lag er signifikante 36 Prozent hinter dem Q6700. Das der Core 2 Extreme X6800 auch nicht in alle Ewigkeit dem Vierkerner bei Spielen überlegen ist, deutet der CPU-Test von 3D Mark 06 an: Auch bei diesem Benchmark lassen sich die Wegfindung als auch Teile der Physikberechnung in mehrere Aufgaben unterteilen, so dass alle vorhandenen Rechenkerne beschäftigt sind. So war es nicht weiter verwunderlich, dass der X6800 mit 2598 Punkten satte 37 Prozent langsamer war als der Core 2 Extreme Q6700.

Fazit: Nur für gut betuchte Spieler: Das taktstärkste Core-2-Duo-Modell hängte bei unseren Spiele-Benchmarks sogar die hauseigenen Vier-Kern-Prozessoren ab - noch. Der Preis von 900 Euro ist allerdings jetzt schon überzogen.

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